Der Euro bleibt innerhalb der Handelsspanne
EUR/USD: Zwei-Wege-Risiken im Tageschart – OCBC
Der Euro (EUR) verzeichnete über Nacht einen stärkeren Rücksetzer, da der Fokus erneut auf die französische Politik gerichtet wurde. Das EUR/USD-Paar lag zuletzt bei 1,1649, so die FX-Analysten von OCBC, Frances Cheung und Christopher Wong.
Politisches Risiko wahrscheinlich nur kurzfristig relevant Die Analysten betonten, dass sie zuvor gewarnt hatten, dass die Devisenmärkte das Risiko des französischen Politikdramas bisher „ignoriert“ hätten, und warnten vor Selbstzufriedenheit auf kurze Sicht. Ein Zusammenbruch der französischen Regierung – der das Land wochen- oder gar monatelang ohne Führung lassen könnte – sollte nicht ausgeschlossen werden.
Die Prognosemärkte sehen eine 96%-Chance, dass die Vertrauensabstimmung am 8. September scheitern wird. Erinnern wir uns: Im letzten Jahr führte ein Misstrauensvotum (wenn auch nicht zum Haushalt) zum Rücktritt des ehemaligen Premierministers Barnier.
Technische Analyse: nachlassender Aufwärtsmomentum und sinkender RSI Im Tageschart hat das Aufwärtsmomentum nachgelassen und der Relative-Stärke-Index (RSI) ist gesunken. Analysten weisen darauf hin, dass weiterhin Zwei-Wege-Handel wahrscheinlich ist. Trotz des jüngsten Rücksetzers bleibt der Euro innerhalb seiner jüngsten Handelsspanne.
Wichtige Unterstützungsniveaus liegen bei 1,1620 und 1,1570, wobei Letzteres mit der 23,6%-Fibonacci-Retracement-Bewegung vom März-Tief bis zum Juli-Hoch übereinstimmt. Auf der Widerstandsseite gelten 1,1655/65 (21- und 50-Tage-Durchschnitt), 1,1750 und 1,1830 (Jahreshoch 2025) als entscheidende Hürden.
Gesamtausblick: Kaufen bei Rücksetzern Trotz kurzfristiger politischer Gegenwinde glauben die OCBC-Analysten, dass dieser Faktor wahrscheinlich keinen langfristigen Einfluss auf den Euro haben wird, da die übergeordneten Fundamentaldaten weiterhin unterstützend sind. Daher bleibt die Strategie „Kaufen bei Rücksetzern“ für Trader attraktiv.