ADP-Beschäftigungsbericht im Fokus, während Wetten auf Fed-Zinssenkung zunehmen

In dieser Woche richten sich alle Augen auf die US-Arbeitsmarktdaten, insbesondere auf den ADP-Bericht zur Beschäftigungsänderung im August. Der Bericht, der am Donnerstag um 12:15 GMT von Automatic Data Processing Inc., dem größten Gehaltsabrechnungsdienstleister der USA, veröffentlicht wird, liefert wichtige Einblicke in die Einstellungen im privaten Sektor und kann die Erwartungen an die nächste geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve beeinflussen.

Markterwartungen und Dollarreaktion
Ökonomen prognostizieren im August einen Zuwachs von 68.000 neuen Arbeitsplätzen im privaten Sektor, nach 104.000 im Juli. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Dollar gegenüber einem Korb wichtiger Währungen misst, bleibt nach dem enttäuschenden US-Nonfarm-Payrolls-Bericht (NFP) für Juli nahe Vier-Wochen-Tiefs.

Fed-Politik an einem Scheideweg
Der ADP-Bericht erscheint kurz vor dem Fed-Treffen am 16.–17. September und ist daher ein entscheidender Input für die politischen Entscheidungsträger. Schwache Arbeitsmarktdaten im Juli zusammen mit nach unten korrigierten Vorjahreswerten verunsicherten die Märkte und zwangen die Fed, ihre straffe Haltung zu überdenken.

Jüngste Inflationsdaten haben die Sorge um Preisdruck gemildert, und Fed-Chef Jerome Powell hat die vorübergehenden Auswirkungen von Handelszöllen anerkannt. Dieser Tonwechsel stärkt das Argument für eine Zinssenkung im September.

Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung steigt
Laut dem Fed Watch Tool der CME Group preisen die Märkte eine fast 90-prozentige Chance für eine 25-Basispunkte-Zinssenkung in diesem Monat ein, mit Erwartungen für eine weitere Senkung vor Jahresende. Ein schwächer als erwarteter ADP-Bericht könnte den Lockerungszyklus der Fed beschleunigen und sogar eine 50-Basispunkte-Senkung möglich machen.

Ein stärkerer Bericht könnte hingegen Rezessionsängste mindern, dürfte die Erwartungen an Fed-Lockerungen aber nicht ändern, solange dies nicht durch die NFP-Daten am Freitag bestätigt wird.

Technische EUR/USD-Analyse
Guillermo Alcala, FX-Analyst bei FXStreet, stellt fest, dass EUR/USD seit Anfang August innerhalb eines 150-Pip-Horizontalkanals bleibt.

Er sieht den Widerstand nahe 1,1740: „Die Kombination aus der absteigenden Trendlinie bei rund 1,1730 und den August-Hochs bei 1,1740 stellt eine entscheidende Herausforderung für die Bullen dar.“

Auf der Unterseite hebt Alcala die Unterstützung über 1,1575 hervor: „Euro-Bären werden wahrscheinlich zwischen 1,1575 und 1,1590 auf starken Support stoßen, mit zusätzlicher Unterstützung am 50 %-Fibonacci-Retracement bei 1,1560 und dem August-Tief vom 5. bei rund 1,1530.“