Euro setzt seinen Aufwärtsimpuls fort
EUR/USD Prognose: Euro-Käufer wollen vor der Fed-Sitzung die Kontrolle behalten
Das Währungspaar EUR/USD setzte am Dienstag seinen Aufwärtstrend fort und handelte nahe 1,1800 – dem höchsten Stand seit Anfang Juli – nachdem es den Montag im positiven Bereich beendet hatte. Der US-Dollar hat weiterhin Schwierigkeiten, Nachfrage zu finden, da sich Anleger vor der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank (Fed) vorsichtig verhalten. Dies ermöglicht es dem Euro, seine Stärke zu behaupten.
Wöchentliche Euro-Performance gegenüber den wichtigsten Währungen Diese Woche verzeichnete der Euro seine stärksten Gewinne gegenüber dem US-Dollar und legte auch gegenüber den meisten anderen Hauptwährungen leicht zu:
Gegen USD: +0,60 %
Gegen GBP: 0,00 %
Gegen JPY: +0,03 %
Gegen CAD: +0,10 %
Gegen AUD: +0,26 %
Gegen NZD: +0,21 %
Gegen CHF: -0,02 %
Die Heatmap zeigt, dass der Euro insgesamt unterstützt bleibt, wobei die deutlichste Stärke gegenüber dem US-Dollar zu sehen ist.
Fundamentaldaten und Marktstimmung Zu Beginn der Woche belastete das Fehlen wichtiger Wirtschaftsdaten zusammen mit einer steigenden Risikobereitschaft den US-Dollar stark. Hinzu kam, dass der US-Senat den Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Stephen Miran, für das Direktorium der Federal Reserve bestätigte. Miran, der weithin als „dovish“ gilt, wird nun bei der bevorstehenden Sitzung stimmberechtigt sein – eine Entwicklung, die den Dollar zusätzlich schwächt.
In Europa zeigte die am Dienstag veröffentlichte ZEW-Umfrage für Deutschland, dass der Index der aktuellen Lage im September von -68,6 auf -76,4 fiel, während der Index der Konjunkturerwartungen von 34,7 auf 37,3 stieg. Die Industrieproduktion in der Eurozone stieg im Juli um 0,3 % im Monatsvergleich, nachdem sie im Juni um 0,6 % zurückgegangen war. Diese Daten hatten nur geringen Einfluss auf die Euro-Performance.
Im weiteren Tagesverlauf wird das US Census Bureau die Einzelhandelsumsätze für August veröffentlichen. Ein stärker als erwartetes Ergebnis könnte den Dollar kurzfristig stützen, doch vor der Fed-Entscheidung dürften Anleger zögern, auf eine nachhaltige Erholung zu setzen.
Die US-Aktienindex-Futures lagen zuletzt zwischen +0,1 % und +0,35 %, was eine positive Risikostimmung widerspiegelt. Wenn die Risikoströme anhalten, könnte EUR/USD seinen Aufwärtstrend fortsetzen.
Technischer Ausblick für EUR/USD Technisch gesehen handelt das Paar nahe der oberen Begrenzung seines Aufwärtskanals. Der Relative-Stärke-Index (RSI) im 4-Stunden-Chart liegt leicht über 70, was auf starke Dynamik, aber auch auf überkaufte Bedingungen hinweist.
Widerstand: 1,1800 bleibt die zentrale Hürde. Ein Scheitern, diese Marke zu durchbrechen, könnte eine Korrektur in Richtung 1,1770 (ehemaliger Widerstand), gefolgt von 1,1730 (50-Perioden-SMA, Kanalmitte) und die Zone 1,1690–1,1700 (100-Perioden-SMA) auslösen.
Aufwärtsziele: Ein klarer Ausbruch über 1,1800 würde den Weg Richtung 1,1830 (Hoch vom 1. Juli) und möglicherweise zur psychologischen Marke von 1,1900 ebnen.
Fazit Insgesamt bleibt der Euro im Vorteil, während der Dollar vor der Fed-Sitzung unter Druck steht. Sofern der Widerstand bei 1,1800 die Rallye nicht begrenzt, könnte EUR/USD weiter steigen, wobei 1,1830 und 1,1900 im Fokus stehen. Marktteilnehmer werden die Rhetorik und die aktualisierten Projektionen der Fed genau verfolgen, um zu beurteilen, ob der Aufwärtsimpuls des Euro anhalten kann.