Industrieschwäche belastet das Pfund
Das britische Pfund steht unter Druck, da das Wachstum der Geschäftstätigkeit im Vereinigten Königreich nachlässt.
Am Dienstag geriet das Pfund Sterling (GBP) unter Druck gegenüber anderen Währungen, nachdem schwache vorläufige Daten des S&P Global PMI für September veröffentlicht wurden. Der Composite PMI fiel von 53,5 im August auf 51,0 und lag damit unter der Prognose von 52,7. Dies deutet auf ein weiterhin positives, aber verlangsamtes Wachstum hin.
Details zum UK-PMI
Industrie-PMI sank auf 46,2 (Erwartung: 47,0).
Dienstleistungs-PMI fiel von 54,2 auf 51,9 (Erwartung: 53,5).
Laut Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence: „Die September-Flash-PMI-Umfrage brachte eine Reihe besorgniserregender Signale: schwächeres Wachstum, sinkender Außenhandel, verschlechtertes Geschäftsklima und deutliche Arbeitsplatzverluste.“
Inländischer fiskalischer Druck Die Abkühlung der Wirtschaft fällt in eine Zeit, in der das Pfund bereits unter den wachsenden fiskalischen Belastungen leidet:
Die Nettokreditaufnahme des öffentlichen Sektors stieg auf £18 Mrd., den höchsten Stand seit 5 Jahren.
Steigende Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) belasten die Wachstumsaussichten; im Herbsthaushalt im November werden höhere Steuern erwartet.
Bank of England Politik Die BoE beließ den Leitzins letzte Woche wie erwartet bei 4 % und bekräftigte einen „schrittweisen und vorsichtigen“ Ansatz bei der Lockerung. Unsicherheit bleibt, ob es 2025 weitere Zinssenkungen geben wird.
Marktreaktion
Das Währungspaar GBP/USD handelte nahe 1,3500 und konsolidierte am unteren Ende eines Aufwärtstrends.
Der US-Dollar-Index (DXY) lag bei 97,30, während Anleger auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell warteten.
Ausblick USA Die Märkte richten den Blick nun auf die US-PMI-Daten und Powells Aussagen. Die Fed hat kürzlich die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt (erste Senkung 2025) und zwei weitere Schritte signalisiert.
Einige FOMC-Mitglieder nannten den Schritt vorsorglich, um die nachlassende Arbeitsnachfrage zu stützen.
Fed-Gouverneur Stephen Miran forderte eine Senkung um rund 2 Prozentpunkte und bezeichnete die aktuelle Politik als zu restriktiv.
Andere Fed-Vertreter warnten, die Inflation liege weiterhin deutlich über dem 2%-Ziel.
Technische Analyse GBP/USD
Unterstützungen: 1,3470 und 1,3140 (Tief vom 1. August).
Widerstände: 1,3500 und 1,3800 (Hoch vom 1. Juli).
Der 14-Tage-RSI fiel unter 50; ein Bruch unter 40 könnte neuen Abwärtsdruck erzeugen.
Fazit Das Pfund bleibt unter Druck: schwache PMI-Daten zeigen ein verlangsamtes Wachstum, verstärkt durch fiskalische Probleme und Unsicherheit über die BoE-Politik. Vor den US-PMI-Daten und Powells Rede dürfte das Paar GBP/USD kurzfristig volatil bleiben.