Sicherer Hafen Nachfrage unterstützt Gold
Gold kann den intraday-Aufwärtstrend angesichts einer moderaten USD-Stärke nicht voll ausnutzen Gold (XAU/USD) zieht sich leicht vom Tageshoch zurück, das während der ersten Hälfte der europäischen Sitzung erreicht wurde, behält jedoch am Mittwoch zum vierten Mal in Folge seine positive Tendenz bei. Der US-Dollar (USD) gewinnt nach einem zweitägigen Rückgang aufgrund der vorsichtigen Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell zu möglichen Zinssenkungen etwas an Stärke. Dies erweist sich als entscheidender Gegenwind für das Edelmetall.
Investoren scheinen jedoch überzeugt zu sein, dass in diesem Jahr noch zwei weitere Zinssenkungen erfolgen könnten, was die aggressiven Wetten der USD-Bullen begrenzen und weiterhin als Rückenwind für das nicht verzinsliche Gold wirken könnte. Darüber hinaus dürften steigende geopolitische Spannungen und eine leichte Verschlechterung der globalen Risikostimmung die Abwärtsrisiken für das sichere Gold begrenzen, sodass Vorsicht geboten ist, bevor man auf tiefere Verluste setzt.
Täglicher Marktüberblick: Goldbullen zögern angesichts wiederbelebter USD-Nachfrage Händler erwarten, dass die US-Notenbank (Fed) die Kreditkosten im Oktober und Dezember erneut senken wird, nachdem Anfang dieses Monats die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt wurden. Dies hilft dem nicht verzinslichen Gold, während der asiatischen Sitzung am Mittwoch Käufe bei Rücksetzern anzuziehen.
Fed-Chef Jerome Powell versuchte, die Erwartungen an weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten zurückzunehmen, und erklärte am Dienstag, dass die Zentralbank weiterhin die Risiken hoher Inflation und eines schwächeren Arbeitsmarkts bei den künftigen Zinsentscheidungen ausbalancieren müsse.
Powell fügte hinzu, dass ein zu aggressives Lockerungskurs die Inflationsbekämpfung unvollständig lassen und eine Kursumkehr erforderlich machen könnte. Dies belebt die Nachfrage nach dem US-Dollar nach einem zweitägigen Rücksetzer von einem über eine Woche hohen Niveau und könnte das Edelmetall begrenzen.
Die NATO warnte Russland am Dienstag, dass sie alle notwendigen militärischen und nichtmilitärischen Mittel zur Selbstverteidigung einsetzen würde. Dies folgt auf Russlands jüngste groß angelegte Provokation und die Verletzung des Luftraums der NATO-Mitgliedsstaaten Estland, Polen und Rumänien.
Unterdessen setzt Israel seine militärischen Angriffe auf Gaza fort. Ein neu veröffentlichter UN-Bericht zeigte, dass die israelische Regierung eindeutig beabsichtigt, dauerhafte Kontrolle über Gaza zu etablieren und eine jüdische Mehrheit im besetzten Westjordanland sicherzustellen.
Dies schürt Befürchtungen über einen breiteren regionalen Konflikt im Nahen Osten und hält die geopolitischen Risiken aufrecht, was wiederum den sicheren Hafen Gold unterstützt. Händler warten nun auf die Daten zu den Verkäufen neuer Häuser in den USA, um frischen Impuls zu erhalten.
In dieser Woche enthält der US-Wirtschaftskalender außerdem das endgültige BIP für das zweite Quartal und die Bestellungen langlebiger Güter am Donnerstag, gefolgt vom Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE) am Freitag. Diese Daten werden kurzfristig den USD und das XAU/USD-Paar beeinflussen.
Technischer Ausblick: Gold könnte Schwierigkeiten haben, den Intraday-Aufwärtstrend auszunutzen Die jüngste starke Rallye ignorierte die überkauften Bedingungen, und die am Mittwoch auftretenden Käufe bei Rücksetzern deuten darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands für Gold weiterhin nach oben zeigt. Das nächtliche Scheitern vor der Marke von $3.800 könnte jedoch das erste Anzeichen einer möglichen Erschöpfung des Aufwärtstrends sein. Daher könnten weitere Verkäufe unter dem asiatischen Tagestief bei etwa $3.750 die Unterstützung im Bereich $3.710–$3.700 ins Blickfeld rücken.
Dieser Bereich sollte als solide Basis für den Goldpreis dienen, die im Falle eines klaren Durchbruchs tiefere Verluste ermöglichen würde. Die XAU/USD-Bullen könnten nun auf eine nachhaltige Bewegung und Akzeptanz über der runden Marke von $3.800 warten, bevor sie versuchen, den in den letzten etwa vier Wochen etablierten Aufwärtstrend fortzusetzen.