Geopolitische Risiken stützen Gold
Gold bewegt sich in der ersten Hälfte der europäischen Sitzung weiterhin in einer engen Handelsspanne. Käufer zögern, neue Positionen einzugehen, da der Markt überkauft wirkt. Unterdessen reagieren Investoren gelassen auf den teilweisen Regierungsstillstand in den USA, was sich in der positiven Stimmung an den Aktienmärkten zeigt und die Nachfrage nach dem sicheren Hafen begrenzt. Gleichzeitig schwächen die dovishen Erwartungen an die US-Notenbank (Fed) den US-Dollar (USD) und wirken unterstützend für das zinslose Edelmetall.
Nach dem schwachen ADP-Beschäftigungsbericht erhöhten Händler ihre Wetten darauf, dass die Fed die Kreditkosten in diesem Jahr noch zweimal senken wird. Zusammen mit den zunehmenden geopolitischen Spannungen stärkt dies die kurzfristigen Aussichten auf eine weitere Aufwertung von Gold. Rücksetzer dürften weiterhin als Kaufgelegenheit betrachtet werden.
Marktüberblick: Gold-Bullen vorsichtig – Risikofreude gleicht dovishe Fed aus Die Republikanische Partei des US-Präsidenten konnte sich mit den oppositionellen Demokraten nicht auf ein Haushaltsgesetz einigen. Anleger reagierten jedoch nur verhalten, da sie von begrenzten wirtschaftlichen Auswirkungen des Regierungsstillstands ausgehen. Dies stützt die positive Risikostimmung und wirkt in der asiatischen Sitzung als Gegenwind für Gold.
Laut ADP sank die Beschäftigung im privaten Sektor im September um 32.000 Stellen – der größte Rückgang seit März 2023. Zudem wurden die August-Daten von einem Zuwachs von 54.000 auf einen Verlust von 3.000 Stellen nach unten revidiert. Diese Zahlen verstärkten die Erwartungen auf zwei weitere Zinssenkungen der Fed bis Jahresende.
Der ISM Manufacturing PMI stieg im September leicht von 48,7 auf 49,1 und half dem USD, sich von einem Wochentief zu erholen. Dennoch stützen die dovishen Fed-Erwartungen weiterhin den Goldpreis.
Laut Wall Street Journal werden die USA der Ukraine Geheimdienstinformationen zur Verfügung stellen, um Langstreckenraketenangriffe auf russische Energieinfrastruktur zu unterstützen. Der US-Präsident genehmigte diesen Schritt, und Offizielle drängen NATO-Verbündete, ebenso zu handeln. Dies hält die geopolitischen Risiken hoch und sollte mögliche Rückgänge beim Gold begrenzen.
Wichtige US-Makrodaten, einschließlich des Arbeitsmarktberichts außerhalb der Landwirtschaft (NFP), werden aufgrund des teilweisen Regierungsstillstands wahrscheinlich verschoben. Daher werden Reden einflussreicher FOMC-Mitglieder eine Schlüsselrolle bei der Nachfrage nach USD und den kurzfristigen Bewegungen von XAU/USD spielen.
Technischer Ausblick: Der tägliche RSI bleibt im überkauften Bereich und hemmt neue Kaufimpulse. Dennoch bestätigt das Fehlen signifikanter Verkäufer sowie die Erholung von Niveaus unter 3.800 USD zu Wochenbeginn den kurzfristig positiven Ausblick. Unterstützung liegt im Bereich von 3.825–3.820 USD; unterhalb von 3.800 USD sind weitere Verluste bis 3.758–3.757 und 3.700 USD möglich. Auf der Oberseite könnte eine Konsolidierung einer weiteren Aufwärtsbewegung vorausgehen.