Der Widerstand bei 4200 USD begrenzt weiterhin den Anstieg
Gold verharrt unter 4200 USD, da Bullen vorsichtig bleiben und die Erwartungen an Fed-Zinssenkungen sinken Gold (XAU/USD) erholte sich am Freitag während der europäischen Sitzung leicht von den Tagestiefs und zeigte einen verhalten positiven Trend, blieb jedoch weiterhin unter der Marke von 4200 USD. Mehrere Mitglieder der US-Notenbank signalisierten Zurückhaltung bei weiteren Lockerungsmaßnahmen in Abwesenheit neuer Wirtschaftsdaten, wodurch Händler ihre Erwartungen für eine Zinssenkung im Dezember reduzierten. Dies wirkt als Gegenwind für das renditelose Edelmetall.
Anleger hatten gehofft, dass die nachlassende wirtschaftliche Dynamik – teilweise durch den verlängerten Regierungsstillstand in den USA verursacht – die Federal Reserve zu weiteren Lockerungen bewegen würde. Doch der Mangel an wichtigen Daten macht die Entscheidungsträger zurückhaltend. Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, betonte, dass der Ausblick gemischt bleibe, da die Inflation weiterhin erhöht sei. Susan Collins, Präsidentin der Boston Fed, erklärte, sie wäre ohne verlässliche Inflationsdaten nicht bereit, die Politik weiter zu lockern.
Trotz sinkender Zinssenkungserwartungen hat der US-Dollar (USD) Schwierigkeiten, sich von einem Zwei-Wochen-Tief zu erholen. Sorgen über die fiskalische Lage und verzögerte Makrodaten belasten die Währung weiterhin, was Gold indirekt unterstützt. Ökonomen schätzen, dass der Regierungsstillstand das vierteljährliche BIP-Wachstum bereits um 1,5–2,0 % reduziert haben könnte – zusätzlich zu Befürchtungen über eine Abschwächung des Arbeitsmarktes.
Laut dem FedWatch-Tool der CME Group sehen Händler weiterhin eine 50-prozentige Chance für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember. Für Januar liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei über 75 %. Dies unterstützt grundsätzlich die Gold-Bullen, auch wenn das Momentum begrenzt bleibt, bis klarere Signale der Fed vorliegen.
Der Ausbruch von Gold über die Marke von 4150 USD zu Beginn der Woche sowie der Versuch, sich über 4200 USD zu halten, gelten als bullische Signale. Oszillatoren in den Tages- und 4-Stunden-Charts zeigen positive Dynamik und deuten darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands nach oben führt. Der nächste Widerstand liegt bei 4245 USD; wird er durchbrochen, könnte Gold erneut 4300 USD ins Visier nehmen. Auf der Unterseite schützt die Unterstützung bei 4145 USD vor unmittelbaren Verlusten. Ein Bruch darunter würde 4100 und 4075 USD freilegen, während die Zone um 4000 USD eine entscheidende psychologische Marke darstellt.
Gold bleibt unter 4200 USD, da Händler die sinkenden Erwartungen an Fed-Zinssenkungen gegen die anhaltenden wirtschaftlichen Risiken in den USA abwägen. Während der US-Dollar schwächelt, deuten sichere-Hafen-Nachfrage und technische Signale darauf hin, dass Gold weiterhin Aufwärtspotenzial hat – auch wenn Vorsicht das Marktgeschehen dominiert.