Euro schwächt sich angesichts vorsichtiger Marktstimmung ab
EUR/USD setzt Verluste fort, während der US-Dollar in risikoarmen Märkten zulegt Der Euro (EUR) ist auf Wochentiefs unter 1,1585 gefallen, nachdem er es nicht geschafft hat, sich über der Marke von 1,1600 zu halten. Das Währungspaar bleibt unter Druck, da Anleger aufgrund der vorsichtigen Marktstimmung nur ungern zusätzliche Risiken eingehen.
EUR/USD hat das Tief vom Montag bei 1,1585 durchbrochen und notiert derzeit um 1,1580. Händler halten sich zurück und vermeiden klare Positionierungen gegenüber dem US-Dollar (USD), da im Laufe der Woche mehrere aufgeschobene Konjunkturberichte erwartet werden.
Die am Montag veröffentlichten US-Daten übertrafen die Erwartungen. Der Empire State Manufacturing Index stieg im November auf 18,7 – den höchsten Stand seit fast einem Jahr. Die Bauausgaben legten im August um 0,2 % zu und widersprachen damit der Prognose eines Rückgangs von 0,1 %. Der Wert für Juli wurde ebenfalls nach oben korrigiert: von einem Rückgang um 0,1 % auf ein Plus von 0,2 %.
Unterdessen warnte Fed-Gouverneur Christopher Waller, dass der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Arbeitskräftenachfrage in US-Unternehmen verringern könnte. Er betonte, dass die Zentralbank bereit sein müsse, bei Bedarf mit Zinssenkungen zu reagieren.
Trotz dieser Entwicklungen liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember weiterhin unter 50 %, da Anleger auf weitere Daten warten. Während der europäische Wirtschaftskalender am Dienstag ruhig bleibt, werden in den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie die Daten zu den Industrieaufträgen veröffentlicht, die die Richtung des Dollars beeinflussen könnten. Das wichtigste Ereignis der Woche wird der am Donnerstag anstehende Arbeitsmarktbericht für den Nicht-Agrarsektor (Nonfarm Payrolls) für September sein.
Der Euro zeigte gegenüber den wichtigsten Währungen eine gemischte Entwicklung, wobei er die stärksten Gewinne gegenüber dem japanischen Yen verzeichnete. Hier ein kurzer Überblick über die prozentualen Veränderungen.
Der Euro hat einen Teil seiner früheren Verluste wieder aufgeholt, handelt jedoch weiterhin in einer engen Spanne. Händler warten auf neue US-Daten, um den wirtschaftlichen Ausblick und die mögliche Ausrichtung der Federal Reserve einzuschätzen.
Die stärker als erwartet ausgefallenen Daten vom Montag, darunter der Empire State Manufacturing Index und die Bauausgaben, sorgten für etwas Optimismus. Für die Industrieaufträge im August wird ein Anstieg um 1,4 % erwartet, nachdem sie im Juli um 1,3 % zurückgegangen waren. Dies ist die letzte Veröffentlichung vor dem möglichen Regierungsstillstand in den USA.
Auch Reden von Fed-Gouverneur Michael Barr und dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von Richmond, Thomas Barkin, könnten weitere Hinweise auf die geldpolitische Entscheidung im Dezember liefern.
EUR/USD steht erneut unter Abwärtsdruck, nachdem die Marke von 1,1600 nicht überwunden werden konnte. Der RSI im 4-Stunden-Chart bleibt unter 50, und der MACD zeigt weiterhin nach unten – ein Hinweis darauf, dass eine tiefere Korrektur möglich ist.
Das Paar zieht sich vom Trendlinien-Widerstand zurück. Sollte der Bruch unter das Montagstief bei 1,1585 bestätigt werden, liegen die nächsten Unterstützungszonen bei den Tiefs vom 7., 10. und 11. November im Bereich von 1,1535–1,1545, gefolgt vom Tief vom 5. November bei etwa 1,1470.
Auf der Oberseite dürfte der Bereich um 1,1610 – ehemals eine Unterstützungszone – den Aufwärtstrend bremsen, bevor Widerstände bei 1,1635 sowie den Hochs aus Oktober nahe 1,1670 folgen.