Gold bleibt unter der 4.100-Dollar-Widerstandszone stehen
Gold kämpft mit dem Ausbruch über 4.100 USD, während Händler auf neue Impulse aus den FOMC-Protokollen warten
Gold (XAU/USD) verzeichnet in der ersten Hälfte der europäischen Sitzung moderate Intraday-Gewinne, zeigt jedoch keine starke Anschlussnachfrage und bleibt unter der Marke von 4.100 USD gedeckelt. Der US-Dollar (USD) bleibt in der Nähe eines Einwochenhochs stabil, unterstützt durch sinkende Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember. Dies stellt für das zinslose Edelmetall einen Gegenwind dar.
Gleichzeitig ist das Aufwärtspotenzial des USD aufgrund wachsender Sorgen über die US-Wirtschaft begrenzt. Händler bleiben vorsichtig und warten auf klarere Signale zur Zinssenkungsstrategie der Fed, bevor sie neue Richtungspositionen in Gold eingehen. Daher richtet sich die Marktaufmerksamkeit auf die Veröffentlichung der FOMC-Protokolle heute sowie den verschobenen Nonfarm-Payrolls-Bericht (NFP) für September, der am Donnerstag erscheint.
Die Anlegerstimmung bleibt fragil, da die wirtschaftliche Dynamik nachlässt und die längste Regierungsstilllegung in der Geschichte der USA die Lage weiter verschärft. Dies stützt die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold während der asiatischen Sitzung am Mittwoch.
Unterdessen bleiben die geopolitischen Spannungen hoch. Das ukrainische Militär meldete Angriffe innerhalb Russlands mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen. Präsident Wolodymyr Selenskyj wird voraussichtlich in die Türkei reisen, um die ins Stocken geratenen Friedensgespräche mit Russland wiederzubeleben. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff soll sich den Gesprächen anschließen, obwohl Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass keine russische Delegation teilnehmen wird. Diese Entwicklungen halten die geopolitischen Risiken hoch und unterstützen Gold zusätzlich.
Der US-Dollar zeigt zwar eine robuste Haltung nahe den jüngsten Höchstständen, hat jedoch Schwierigkeiten, bedeutende Käufer anzuziehen, da die Erwartungen an eine dovishe Fed weiter nachlassen. Mehrere Fed-Vertreter äußerten zuletzt Vorsicht hinsichtlich weiterer geldpolitischer Lockerungen. Fed-Vizechef Philip Jefferson betonte die Notwendigkeit eines langsamen und maßvollen Vorgehens, während Fed-Gouverneur Christopher Waller aufgrund der Lage am Arbeitsmarkt weiterhin Zinssenkungen befürwortet.
Das US-Arbeitsministerium meldete, dass die fortlaufenden Arbeitslosenmeldungen in der Woche bis zum 18. Oktober auf 1,957 Millionen gestiegen sind, was auf erhöhte Arbeitslosigkeit hinweist. Damit werden die heutigen FOMC-Protokolle und der verschobene NFP-Bericht vom Donnerstag entscheidende Faktoren zur Einschätzung des geldpolitischen Kurses der Fed sein — mit direkter Wirkung auf USD und Gold.
Am Dienstag fand Gold Unterstützung an der 200-Perioden-EMA im 4-Stunden-Chart und erholte sich. Die gemischten Oszillatoren im selben Chart mahnen jedoch zu Vorsicht, bevor weiter aufwärtsgerichtete Positionen eingegangen werden. Die Marke von 4.100 USD bleibt ein Schlüsselhindernis. Ein klarer Durchbruch könnte Short-Eindeckungen auslösen und Gold in die Zone 4.152–4.155 USD treiben — mit Potenzial für einen Anstieg in Richtung 4.200 USD.
Auf der Unterseite bildet der Bereich 4.037–4.036 USD die erste Unterstützung, gefolgt von der 200-EMA nahe 4.000 USD. Ein Bruch darunter könnte Gold weiter Richtung 3.931 USD und anschließend 3.900 USD drücken; das Swing-Tief Ende Oktober bei etwa 3.886 USD wäre ein tieferes Ziel.