Der Dollar gewinnt an Stärke, während der Euro weiter verliert
Das Währungspaar EUR/USD setzt seine fünftägige Abwärtsbewegung fort und notiert am Donnerstag bei 1,1515. Der Rückgang folgt auf eine starke Umkehrbewegung aus dem Bereich um 1,1600 am Mittwoch. Der US-Dollar hat aufgrund des „falkenhaften“ Tons im Protokoll der Fed-Sitzung im Oktober sowie der vorsichtigen Stimmung vor dem viel erwarteten Nonfarm-Payrolls-Bericht (NFP) deutlich an Stärke gewonnen.
Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll des Offenmarktausschusses (FOMC) zeigte, dass viele Entscheidungsträger gegen eine Zinssenkung im Dezember sind. Sie warnten, dass ein solcher Schritt die Bemühungen zur Inflationskontrolle untergraben und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zentralbank schwächen könnte.
Laut dem FedWatch-Tool der CME Group ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung am 10. Dezember auf unter 30 % gefallen – nach 50 % am Mittwoch und über 90 % vor einem Monat. Der US-Dollar reagierte mit weiterer Stärke.
In der Eurozone zeigen die Bauausgabendaten für September einen beschleunigten Rückgang. Später am Tag wird die Europäische Kommission ihren vorläufigen Verbrauchervertrauensindex für November veröffentlichen, der weitere Hinweise auf den Ausblick für den Euro geben könnte.
In den USA richtet sich die Marktaufmerksamkeit auf den NFP-Bericht für September und den Philadelphia Fed Manufacturing Survey. Ökonomen erwarten einen Beschäftigungszuwachs von 50.000 Stellen nach 22.000 im August. Die Arbeitslosenquote dürfte bei 4,3 % bleiben, während die durchschnittlichen Stundenlöhne voraussichtlich monatlich um 0,3 % und jährlich um 3,7 % steigen.
Der Philadelphia-Fed-Index dürfte zum zweiten Mal in Folge eine monatliche Kontraktion zeigen, jedoch weniger stark als der Oktoberwert von -12,8. Für November wird ein Wert von -3,1 erwartet.
EUR/USD befindet sich weiterhin in einem kurzfristigen Abwärtstrend, nachdem das Paar letzte Woche bei 1,1650 abgewiesen wurde. Verkäufer testen nun die psychologische Unterstützung bei 1,1500. Der RSI im 4-Stunden-Chart ist in den überverkauften Bereich gefallen, was auf eine mögliche Konsolidierung hindeutet.
Setzt sich der Rückgang fort, könnte Unterstützung bei dem Tief vom 5. November bei 1,1470 auftreten, gefolgt von der unteren Trendkanalgrenze um 1,1430. Auf der Oberseite liegt Widerstand bei den Hochs vom 18.–19. November nahe 1,1600 sowie anschließend bei 1,1630 und 1,1670.