Technische Indikatoren senden gemischte Signale
Bitcoin (BTC) gibt nach und hält sich am Dienstag über 87.000 USD, nachdem zwei Tage Zugewinne den Kurs auf ein Wochenhoch von 89.228 USD getrieben hatten. Trotz wachsender Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember zeigt der Kryptomarkt Anzeichen technischer Schwäche.
In den USA gelistete Bitcoin-ETFs verzeichneten am Montag Abflüsse von 151 Mio. USD und machten damit die kurze Zuflussphase der Vorwoche zunichte. Die institutionelle Stimmung bleibt vorsichtig, da unklar ist, ob die ETF-Nachfrage erneut anziehen wird.
Technisch nähert sich Bitcoins RSI dem überverkauften Bereich, während der MACD weiterhin ein Verkaufssignal liefert. BTC befindet sich unter wichtigen EMAs:
50-Tage-EMA: 101.737 USD
100-Tage-EMA: 106.143 USD
200-Tage-EMA: 105.802 USD
Dies deutet auf eine sich verschlechternde Marktstruktur hin.
Ein Tagesschluss über 90.000 USD könnte neuen Aufwärtsmomentum in Richtung 100.000 USD auslösen. Ein Bruch unter 83.000 USD birgt dagegen das Risiko eines Falls unter 80.000 USD.
Ethereum (ETH) wird unter 2.900 USD gehandelt, nachdem der Versuch scheiterte, die 3.000-USD-Marke zurückzuerobern. Ein „Death Cross“ hat sich gebildet, da der 50-Tage-EMA unter den 200-Tage-EMA gefallen ist – ein klares bärisches Signal.
Der RSI hat seinen Aufwärtstrend gebrochen und liegt nun bei 35. Sollte er weiter fallen, könnte ETH die Unterstützung bei 2.632 USD testen. Ein bevorstehendes MACD-Kaufsignal könnte jedoch einen Rebound über 3.000 USD ermöglichen.
XRP wird unter seiner 50-Tage-EMA bei 2,38 USD gehandelt, während im Bereich von 2,52 USD ein starker Konfluenz-Widerstand besteht. Die RSI-Ablehnung unterhalb der Mittellinie deutet auf weiteres Abwärtsrisiko hin, sofern 2,28 USD nicht überwunden werden.
Auf der anderen Seite hat der MACD ein Kaufsignal geliefert, und das Open Interest (OI) der Futures ist von 3,28 Mrd. USD am Sonntag auf 4 Mrd. USD gestiegen. Der OI-Anstieg zeigt stärkeres Einzelhandelsinteresse und höhere Risikobereitschaft, was einen bullischen Ausbruch unterstützen kann.
Mit dem näher rückenden Dezember-Meeting der Fed steigen die Erwartungen an einen letzten Zinsschnitt in diesem Jahr. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit eines 25-Basispunkte-Schnitts bei 81 %, wodurch die Spanne auf 3,50 %–3,75 % sinken würde.
Nur 19 % der Trader erwarten unveränderte Zinsen. Ein Zinsschnitt dürfte die Risikobereitschaft für Assets wie Bitcoin und Altcoins stärken.