Euro stärkt sich trotz stagnierendem deutschen BIP
EUR/USD steigt, da Erwartungen einer Zinssenkung der Fed den US-Dollar schwächen Das Währungspaar EUR/USD setzte seinen Aufwärtstrend am Mittwoch den dritten Tag in Folge fort und erreichte Niveaus nahe 1,1600, nachdem es die Woche bei rund 1,1500 begonnen hatte. Die zunehmenden Erwartungen, dass die US-Notenbank (Federal Reserve) auf ihrer Dezember-Sitzung die Zinsen senken wird, sowie Fortschritte in den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben die Nachfrage nach dem Euro gestützt.
US-Konjunkturdaten setzen den Dollar unter Druck Die am Dienstag veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeigten ein schwächer als erwartetes Wachstum der US-Einzelhandelsumsätze im September. Der Erzeugerpreisindex (PPI) blieb unverändert und lag im Jahresvergleich bei +2,7 %, während der Verbrauchervertrauensindex im November auf ein Sechsmonatstief von 88,7 fiel.
Diese Indikatoren haben die wirtschaftlichen Aussichten für die USA eingetrübt und die Markterwartungen einer geldpolitischen Lockerung verstärkt, was zusätzlichen Druck auf den US-Dollar ausübt.
Geopolitische Entwicklungen unterstützen den Euro Vertreter der USA und der Ukraine arbeiten weiterhin an einer Roadmap für ein Friedensabkommen. Der Präsident der Vereinigten Staaten erklärte, dass der ursprüngliche Plan unter Einbeziehung beider Seiten überarbeitet worden sei und ein Sondergesandter nächste Woche mit dem russischen Präsidenten zusammentreffen werde.
Die positive Reaktion des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die Marktstimmung verbessert und dem Euro zusätzlichen Auftrieb gegeben.
Wichtige Termine im Wirtschaftskalender Während der US-Handelssitzung am Mittwoch werden Anleger die Veröffentlichung der Aufträge für langlebige Güter sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verfolgen. Später werden die EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Vorstandsmitglied Philip Lane eine Pressekonferenz abhalten.
Euro-Performance gegenüber wichtigen Währungen Laut der täglichen Währungsänderungstabelle verzeichnete der Euro seine stärksten Gewinne gegenüber dem japanischen Yen und stieg um 0,20 % gegenüber dem US-Dollar. Gegenüber dem neuseeländischen und dem australischen Dollar gab er jedoch nach.
Technische Analyse: Aufwärtsdruck im EUR/USD nimmt zu Das Währungspaar EUR/USD hat den Widerstand bei 1,1550 durchbrochen und testet nun die Marke von 1,1600. Der RSI im 4-Stunden-Chart nähert sich dem überkauften Bereich, und der MACD ist über die Nulllinie gestiegen, was auf eine zunehmende bullische Dynamik hinweist.
Die nächsten Widerstandsmarken liegen bei 1,1625 und 1,1670. Ein Ausbruch darüber könnte den Weg für weitere Kursgewinne ebnen.
Auf der Unterseite fungiert nun 1,1550 als Unterstützung. Ein Bruch unter dieses Niveau könnte den Verkaufsdruck erhöhen und das Paar zurück zu den vorherigen Tiefstständen bei 1,1470 und 1,1425 führen.