Kurzfristige Erholung möglich, aber nicht nachhaltig
🇬🇧 UK-Budget bereits eingepreist; begrenztes Aufwärtspotenzial für das Pfund – Société Générale Laut Devisenanalysten der Société Générale ist ein Großteil der Auswirkungen des neuen britischen Haushalts bereits in den Märkten berücksichtigt. Höhere Staatsausgaben und steigende Steuern dürften das Gleichgewicht zwischen Fiskal- und Geldpolitik in eine für das Pfund ungünstige Richtung verschieben, wodurch nachhaltige Gewinne des GBP trotz möglicher kurzfristiger Erholung begrenzt bleiben.
Kurzfristige Erholung des Pfunds möglich – aber nur vorübergehend Kit Juckes, leitender FX-Stratege bei Société Générale, erklärt: „Nahezu alles, was im Vorfeld des britischen Haushalts gesagt werden konnte, wurde bereits in der Presse behandelt. Das grundlegende Thema für den Devisenmarkt ist das Zusammenspiel von Fiskal- und Geldpolitik. Die sogenannte ‚Truss-Affäre‘ hat der britischen Haushaltsbehörde OBR erheblichen Einfluss verschafft, da die derzeitige Labour-Regierung nicht über die früher vorhandene fiskalische Glaubwürdigkeit verfügt.“
Herausforderungen für die Finanzministerin Juckes zufolge steht die Finanzministerin vor mehreren Herausforderungen: Einerseits muss sie Wahlversprechen erfüllen und verschiedene Strömungen innerhalb der Labour-Partei zufriedenstellen. Andererseits muss sie einen Haushalt vorlegen, der streng genug ist, um ihren eigenen fiskalischen Regeln zu entsprechen, etwas finanziellen Spielraum wiederherzustellen und das OBR zu besänftigen.
Das Ergebnis ist ein Haushalt mit höheren Staatsausgaben und einem stärkeren Steueraufkommen – ein Mix, der insgesamt eine lockerere Geldpolitik begünstigt und damit für das Pfund negativ wirkt.
Marktreaktion: nur vorübergehende Entlastung Juckes betont, dass diese Entwicklungen klar genug seien, sodass ein Großteil ihres Effekts bereits in den Vermögenspreisen steckt. Solange der Haushalt die sogenannten „Bond Vigilantes“ nicht alarmiert, könnte das Pfund kurzfristig positiv reagieren.
Allerdings dürfte jede Erholung nur vorübergehend sein, da die britischen Zinsen (aktuell 4 %) mehr Spielraum für Senkungen haben als die Zinsen im Euroraum (2 %). Der Markt preist derzeit etwa 10 Basispunkte Lockerung durch die EZB bis Mitte nächsten Jahres ein, 60 Basispunkte durch die Fed und 50 Basispunkte durch die Bank of England.
Sollten sowohl die US-Notenbank als auch die Bank of England im Dezember um 25 Basispunkte senken, könnte dies den Euro sowohl gegenüber GBP als auch USD stärken – insbesondere wenn die Märkte beginnen, für 2026 eine noch stärkere Lockerung einzupreisen.