Rohöl stärkt sich aufgrund eines schwächeren US-Dollars
Ölpreise steigen zum europäischen Handelsauftakt | WTI und Brent legen angesichts Marktoptimismus zu
Die Preise für West Texas Intermediate (WTI) Rohöl stiegen am Mittwochmorgen während der europäischen Sitzung auf 58,67 US-Dollar pro Barrel – gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag von 58,51 US-Dollar. Diese Aufwärtsbewegung spiegelt Anzeichen einer verbesserten globalen Nachfrage und nachlassende Angebotsbedenken auf den Energiemärkten wider.
Gleichzeitig verzeichnete auch Brent-Rohöl Gewinne und stieg von 62,35 US-Dollar am Dienstag auf 62,49 US-Dollar im heutigen Handel. Die positive Dynamik beider Referenzsorten signalisiert eine insgesamt optimistische Stimmung im Energiesektor, getrieben durch fundamentale Faktoren und geldpolitische Erwartungen.
Analysten verweisen auf eine moderate Erholung der globalen Nachfrage – insbesondere aus China und den USA – als einen der Haupttreiber für die steigenden Ölpreise. Zudem haben wöchentliche Berichte über rückläufige Rohölbestände in den USA zusätzlichen Aufwärtsdruck erzeugt.
Unterdessen bleiben die Märkte vorsichtig bezüglich möglicher Angebotsstörungen durch große Produzenten im Nahen Osten und in Nordafrika, insbesondere angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen und potenzieller freiwilliger Produktionskürzungen der OPEC+-Mitglieder.
Gleichzeitig haben Erwartungen einer Zinssenkung durch die US-Notenbank (Federal Reserve) bei der bevorstehenden Sitzung den US-Dollar geschwächt, was dollar-denominierte Rohstoffe wie Öl unterstützt. Ein schwächerer Dollar macht solche Vermögenswerte für internationale Käufer in der Regel attraktiver.
Im Tageschart hat sich WTI um die Marke von 58 US-Dollar stabilisiert und zeigt Anzeichen einer bullischen Trendwende. Ein Ausbruch über den Widerstand bei 58,70 US-Dollar könnte den Weg zur psychologisch wichtigen Marke von 60 US-Dollar ebnen. Der Relative-Stärke-Index (RSI) bleibt neutral, könnte aber bei einem Anstieg über 50 ein Kaufsignal auslösen.
Brent hält sich derweil stabil über der Marke von 62,50 US-Dollar. Ein nachhaltiger Anstieg könnte den Widerstand bei 63,20 US-Dollar ins Visier nehmen. Sollte diese Marke überwunden werden, könnte das nächste Ziel der Bereich um 64 US-Dollar sein, der den im November verzeichneten früheren Hochs entspricht.
Händler warten nun auf die Veröffentlichung der Rohölbestandsdaten der US-Energieinformationsbehörde (EIA), die die Preisvolatilität deutlich beeinflussen könnten. Darüber hinaus werden der ADP-Beschäftigungsbericht und der US-Dienstleistungs-PMI voraussichtlich die geldpolitischen Erwartungen – und damit indirekt die Öldynamik – beeinflussen.