Das Pfund steigt, während der US-Dollar schwächer wird
Pfund Sterling weitet seine Gewinne aus; US-Dollar unter Druck wegen erwarteter Zinssenkung der Fed
Am Freitag stieg das Pfund Sterling (GBP) gegenüber dem US-Dollar (USD) um 0,1 % und erreichte während der europäischen Sitzung 1,3360. Das Währungspaar GBP/USD legte zu, als der US-Dollar-Index (DXY) auf ein Fünf-Wochen-Tief bei 98,75 fiel, da Händler überzeugt sind, dass die Federal Reserve auf ihrer nächsten Sitzung die Zinsen senken wird.
Laut dem CME-FedWatch-Tool stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte im Dezember auf 87 %. Diese dovishen Erwartungen beruhen hauptsächlich auf der Schwäche des US-Arbeitsmarktes. Der ADP-Bericht zeigte, dass der Privatsektor im November 32.000 Arbeitsplätze abbaute, während Prognosen einen Zuwachs von 5.000 erwartet hatten.
Das Protokoll der FOMC-Sitzung im Oktober verdeutlichte, dass die Mitglieder die Abwärtsrisiken im Arbeitsmarkt sowie den Bedarf an lockereren Finanzierungsbedingungen erkannten. Dennoch sprachen sich mehrere Entscheidungsträger gegen eine Zinssenkung im Dezember aus.
Das Pfund Sterling hat sich in der vergangenen Woche besser entwickelt als andere wichtige Währungen, gestützt durch den neuen britischen Haushalt und eine Aufwärtskorrektur der PMI-Daten. Finanzministerin Rachel Reeves kündigte Pläne an, die Steuern um 26 Milliarden Pfund zu erhöhen, um Haushaltslücken zu schließen, ohne Haushalte zusätzlich zu belasten.
Bedenken, dass die Regierung die fiskalischen Regeln verletzen und dadurch die Renditen britischer Staatsanleihen in die Höhe treiben könnte, wurden zerstreut, nachdem der Haushalt den Test des Anleihemarktes bestand und umfangreiche Investitionsprogramme enthielt. Die endgültigen Daten von S&P Global zeigten zudem, dass der Composite-PMI im November von 50,5 auf 51,2 stieg — ein Hinweis auf stärkere wirtschaftliche Aktivität und nachlassende Rezessionsängste.
Das GBP/USD-Paar handelt nahe seines Monatshochs bei 1,3385, das am Donnerstag erreicht wurde, und bleibt über dem steigenden 20-Tage-EMA bei 1,3227, was eine positive kurzfristige Tendenz bestätigt. Der 14-Tage-RSI von 62,77 zeigt ebenfalls starken Aufwärtsmomentum.
Ein Tagesschluss über dem 50-%-Fibonacci-Retracement bei 1,3402 würde den Aufwärtstrend verstärken und den Weg Richtung Hoch vom 17. Oktober bei 1,3471 freimachen. Ein Scheitern an dieser Marke könnte die Paarung in eine Konsolidierungsphase führen, wobei Rücksetzer in den Bereich des 38,2-%-Fibo und zur Trendlinie tendieren.
Das Pfund Sterling profitiert derzeit von mehreren unterstützenden Faktoren:
Schwäche des US-Dollars
Dovishe Erwartungen an die Fed
Neue Haushaltsmaßnahmen im Vereinigten Königreich
Positive PMI-Daten
Mit Blick nach vorne werden Händler die Sitzung der Bank of England am 18. Dezember aufmerksam verfolgen, bei der eine Zinssenkung erwartet wird, um den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Diese Entscheidung könnte den weiteren Kursverlauf von GBP/USD entscheidend beeinflussen.