Globales Überangebot an Öl nimmt zu, Preise fallen
Öl: Brent fällt unter 62 US-Dollar, da sich die weltweite Ölschwemme vertieft – ING Die Ölpreise stehen diese Woche erneut unter Druck. ICE Brent ist unter 62 US-Dollar pro Barrel gefallen und hat damit den niedrigsten Stand seit Ende Oktober erreicht. Der globale Ölmarkt rutscht immer weiter in eine Phase des Überangebots. Laut der neuesten Prognose von ING dürfte der Preisdruck bis 2026 weiter zunehmen. Allerdings bleibt das russische Ölangebot ein zentrales Risiko. Obwohl Russlands Ölexporte per Schiff stabil bleiben, finden diese Mengen zunehmend schwer Käufer, erklären die ING-Rohstoffstrategen Ewa Manthey und Warren Patterson.
Zunehmende russische Ölmengen auf See zeigen steigenden Sanktionsdruck „Wir beobachten steigende Volumina russischen Öls, das auf See lagert. Offensichtlich ist das nicht nachhaltig“, so die Analysten von ING. „Wir benötigen deutlich größere Rabatte auf Ural-Rohöl, um Käufer anzuziehen, und/oder wir müssen sicherstellen, dass russische Verkäufer nicht mit sanktionierten Unternehmen Geschäfte machen. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, könnte die russische Ölproduktion zurückgehen.“
Das Basisszenario von ING bleibt, dass Russland Wege finden wird, die neuesten US-Sanktionen zu umgehen. Seit 2022 zeigt Russland hohe Widerstandskraft bei der Aufrechterhaltung seiner Öllieferungen – trotz Sanktionen, Embargos und Drohnenangriffen.
API- und EIA-Daten: Rückgang bei Rohöl, Anstieg bei Benzin Das American Petroleum Institute (API) meldete in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückgang der Rohölbestände um 4,8 Millionen Barrel – weit mehr als die Markterwartungen eines Rückgangs um 1,3 Millionen Barrel. Allerdings stiegen die Bestände an raffinierten Produkten deutlich: Benzin um 7 Millionen Barrel und Destillate um 1 Million Barrel.
Sollte die Energy Information Administration (EIA) diese Zahlen später heute bestätigen, wäre dies der größte Benzinbestandsaufbau seit Ende Dezember 2024.
EIA-Ausblick: Rekordproduktion in den USA 2025, Rückgang 2026 erwartet Im neuesten Short-Term Energy Outlook schätzt die EIA, dass die US-Rohölproduktion 2025 einen Rekordwert von 13,61 Millionen Barrel pro Tag erreichen wird – etwas höher als die vorherige Prognose von 13,59 Millionen.
Für 2026 erwartet die Behörde jedoch einen Produktionsrückgang aufgrund niedriger Preise und einer verlangsamten Bohrtätigkeit. Die neue Prognose liegt bei 13,53 Millionen Barrel pro Tag, verglichen mit der vorherigen Schätzung von 13,58 Millionen.