Euro-Gewinne werden in der Nähe des Widerstands bei 1,1700 begrenzt
EUR/USD hält sich auf Mehrwochenhochs dank Schwäche des US-Dollars Am Donnerstag handelt EUR/USD weiterhin nahe der Marke von 1,1700 und verteidigt die Gewinne vom Wochenbeginn. Das Währungspaar erholte sich von den Sitzungstiefs um 1,1680, gestützt durch eine dovishe geldpolitische Stellungnahme der US-Notenbank, die den US-Dollar unter Druck gehalten hat. Allerdings belasten erneute Sorgen über eine mögliche KI-Blase die Marktstimmung und begrenzen das Aufwärtspotenzial des Euro.
Ausblick auf die Fed-Politik: Dovisher Ton und Liquiditätsunterstützung Am Mittwoch senkte die Federal Reserve die Zinsen um 25 Basispunkte und brachte den Leitzins (Federal Funds Rate) in eine Spanne von 3,50 % bis 3,75 %. Die Entscheidung ging mit einem weniger restriktiven Ton einher; lediglich zwei Mitglieder stimmten für unveränderte Zinsen. Der Präsident der Vereinigten Staaten äußerte Vertrauen in den Kurs der Fed, während Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass die Inflationssorgen nachgelassen hätten, was Spielraum für weitere Zinssenkungen im Jahr 2026 eröffnen könnte.
Die Märkte preisen zudem die Möglichkeit ein, dass Powell im Mai durch Kevin Hassett ersetzt werden könnte, einen Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, der für seine dovishe Haltung bekannt ist. Hassett erklärte kürzlich, es gebe „reichlich Spielraum“ für weitere Zinssenkungen.
In einem überraschenden Schritt kündigte die Fed ein Anleihekaufprogramm im Umfang von 40 Milliarden US-Dollar an, das ab dem 12. Dezember zur Unterstützung der Marktliquidität starten soll. Dies setzte den US-Dollar zusätzlich unter Druck.
Sorgen vor einer KI-Blase dämpfen die Risikobereitschaft Die Anlegerstimmung wurde vorsichtiger, nachdem Oracle enttäuschende Umsatz- und Verkaufsprognosen veröffentlicht hatte. Das Unternehmen hat massiv in künstliche Intelligenz investiert, darunter ein 300-Milliarden-Dollar-Deal mit OpenAI sowie Pläne zum Bau von KI-Rechenzentren. Der Markt stellt nun die Rentabilität dieser Investitionen infrage, wodurch die Angst vor einer KI-Blase erneut aufflammte.
Diese risikoaverse Stimmung verschaffte dem als sicherer Hafen geltenden US-Dollar trotz seiner allgemeinen Schwäche nach der dovishen Haltung der Fed etwas Unterstützung.
Euro-Performance gegenüber wichtigen Währungen Der Euro zeigte Stärke gegenüber den meisten wichtigen Währungen, insbesondere gegenüber dem australischen Dollar (+0,49 %), gab jedoch gegenüber dem Schweizer Franken leicht nach (-0,19 %).
Technisch bleibt EUR/USD nach dem Ausbruch über den Widerstand bei 1,1680 bullisch. Der 4-Stunden-MACD zeigt grüne Balken, und der RSI bleibt im positiven Bereich, was auf weiteres Aufwärtspotenzial hindeutet.
Der nächste Widerstand liegt bei 1,1705, gefolgt von 1,1730 und 1,1780. Auf der Unterseite befinden sich Unterstützungen bei 1,1680, 1,1615 und 1,1590.
EZB-Ausblick und anstehende Daten In Europa bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die Geldpolitik der Zentralbank gut ausgerichtet sei, und deutete mögliche Aufwärtsrevisionen der regionalen Wachstumsprognosen an.
Der europäische Wirtschaftskalender ist am Donnerstag ruhig, während in den USA die Märkte auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe warten, um die Entwicklung des Arbeitsmarktes nach dem Thanksgiving-Feiertag einzuschätzen.