Bitcoin konsolidiert, da die Fed eine Pause signalisiert
Wöchentliche Bitcoin-Prognose: Die Fed liefert – überzeugt BTC-Trader jedoch nicht Bitcoin (BTC) bleibt in einer Konsolidierungsphase und pendelt am Freitag um die Marke von 92.000 US-Dollar, während Anleger die vorsichtige Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember und deren Auswirkungen auf risikobehaftete Anlagen bewerten. Die Kursentwicklung von BTC nähert sich einer wichtigen fallenden Trendlinie, die den nächsten Richtungsimpuls bestimmen könnte. Gleichzeitig verzeichneten institutionelle Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs leichte Zuwächse, und Strategy Inc. stockte seine BTC-Bestände weiter auf.
Fed-Politikton löst Konsolidierung bei Bitcoin aus Bitcoin startete positiv in die Woche, setzte die Erholung vom Wochenende fort und hielt sich am Dienstag über 92.600 US-Dollar. Am Mittwoch ließ das Momentum jedoch nach: Nach der Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) schloss BTC bei 92.015 US-Dollar. Wie allgemein erwartet senkte die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 %–3,75 %, signalisierte jedoch eine wahrscheinliche Pause im Januar.
Die Währungshüter stellten für 2026 lediglich eine weitere Senkung um 25 Basispunkte in Aussicht – unverändert zur Prognose vom September. Das dämpfte die Markterwartungen von zwei Zinssenkungen und belastete kurzfristig risikoreiche Anlagen.
Der vorsichtige Ton der Fed in Kombination mit enttäuschenden Oracle-Ergebnissen führte zu einer kurzen Risk-off-Bewegung. Bitcoin fiel dabei bis auf 89.260 US-Dollar, erholte sich anschließend jedoch und schloss am Donnerstag wieder über 92.500 US-Dollar.
Da in den USA keine wichtigen Konjunkturdaten anstehen, richten sich die Kryptomärkte zum Wochenschluss auf Reden von FOMC-Mitgliedern und das allgemeine Risikosentiment. Ohne einen starken Impuls dürfte BTC kurzfristig weiter seitwärts laufen.
Geopolitische Unsicherheit begrenzt die Risikobereitschaft Geopolitisch sorgten Berichte für Zurückhaltung: Laut einer Sprecherin des Weißen Hauses ist der US-Präsident „äußerst frustriert“ über Russland und die Ukraine. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die USA drängten auf territoriale Zugeständnisse an Russland, um den fast vier Jahre andauernden Krieg zu beenden. Anhaltende Spannungen und stockende Friedensgespräche belasten weiterhin die globale Risikostimmung und tragen zur Bitcoin-Konsolidierung bei.
Institutionelle Nachfrage zeigt leichte Verbesserungen Die institutionelle Nachfrage nach Bitcoin weist vorsichtige Erholungssignale auf. Laut SoSoValue verzeichneten in den USA gelistete Spot-Bitcoin-ETFs bis Donnerstag Nettozuflüsse von insgesamt 237,44 Mio. US-Dollar, nach Abflüssen von 87,77 Mio. US-Dollar in der Vorwoche. Im Vergleich zu Mitte September bleiben diese Zuflüsse jedoch gering; für eine nachhaltige Erholung müssten sie zunehmen.
Auf Unternehmensebene gab Strategy Inc. bekannt, zwischen dem 1. und 7. Dezember 10.624 Bitcoin für 962,7 Mio. US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von 90.615 US-Dollar erworben zu haben. Der Gesamtbestand beläuft sich damit auf 660.624 BTC im Wert von rund 49,35 Mrd. US-Dollar. Laut einem Beitrag von Walter Bloomberg auf X verfügt Strategy weiterhin über erheblichen Spielraum zur Kapitalaufnahme, was weitere großvolumige Käufe ermöglichen könnte.
On-Chain-Daten zeigen nachlassenden Verkaufsdruck Der Wochenbericht von CryptoQuant zeigt, dass der Verkaufsdruck bei Bitcoin nachlässt. Börseneinzahlungen gingen zurück, da große Akteure ihre Transfers reduzierten. Der Anteil der Einzahlungen großer Marktteilnehmer fiel von einem 24-Stunden-Durchschnitt von 47 % Mitte November auf 21 % (Stand Mittwoch). Zudem sank die durchschnittliche Einzahlung um 36 % von 1,1 BTC am 22. November auf 0,7 BTC.
CryptoQuant schließt daraus, dass bei anhaltend geringem Verkaufsdruck eine Erholungsrally Bitcoin zurück in Richtung 99.000 US-Dollar führen könnte. Dieses Niveau markiert das untere Band der Trader On-chain Realized-Price-Bänder, eine Widerstandszone in Bärenmärkten. Darüber liegen weitere Widerstände bei 102.000 US-Dollar (Ein-Jahres-Durchschnitt) und 112.000 US-Dollar (Trader On-chain Realized Price).
Copper Research signalisiert Optimismus Der Bericht von Copper Research deutet darauf hin, dass der Vierjahreszyklus von Bitcoin nicht beendet ist, sondern sich weiterentwickelt hat. Seit der Einführung von Spot-ETFs zeigt BTC wiederholbare, kostenbasierte Renditezyklen. Fadi Aboualfa, Head of Research bei Copper, sagte gegenüber FXStreet: „Seit dem Start der Spot-ETFs bewegt sich Bitcoin in wiederkehrenden Mini-Zyklen, in denen er zu seiner Kostenbasis zurückfällt und anschließend um etwa 70 % steigt. Da BTC derzeit nahe seiner Kostenbasis von 84.000 US-Dollar handelt, weist dieses Muster auf Kurse oberhalb von 140.000 US-Dollar in den nächsten 180 Tagen hin. Steigt die Kostenbasis wie in früheren Zyklen um 10–15 %, ergibt sich aus den Prämien früherer Hochs ein Zielbereich von 138.000–148.000 US-Dollar.“
Steht eine Santa-Rally bevor? Bitcoin verzeichnete im November ein Minus von 17,67 % und enttäuschte damit Trader, die auf historisch starke Novemberrenditen gesetzt hatten. Der Dezember war historisch hingegen positiv und brachte im Schnitt eine Rendite von 4,55 %.
Auf Quartalsbasis ist das vierte Quartal traditionell das stärkste für BTC mit einer durchschnittlichen Rendite von 77,38 %. Dennoch fiel die Performance in den letzten drei Monaten 2025 bislang schwach aus, mit einem Rückgang von 19 %.
Bildet BTC einen Boden? Der Wochenchart zeigt, dass der Kurs Unterstützung nahe der 100-Wochen-EMA bei 85.809 US-Dollar findet und nach einer vierwöchigen Korrektur seit Ende Oktober zwei grüne Kerzen in Folge ausgebildet hat. In dieser Woche notiert BTC etwas höher und hält sich über 92.400 US-Dollar.
Setzt sich die Erholung fort, könnte die Rally bis zur 50-Wochen-EMA bei 99.182 US-Dollar reichen. Der RSI im Wochenchart liegt bei 40 und steigt, was auf nachlassenden Abwärtsdruck hindeutet. Für eine nachhaltige Erholung müsste der RSI über die neutrale Marke von 50 steigen.
Im Tageschart wurde Bitcoin am Mittwoch am 61,8-%-Fibonacci-Retracement bei 94.253 US-Dollar (vom April-Tief 74.508 US-Dollar bis zum Allzeithoch 126.199 US-Dollar im Oktober) abgewiesen. Am Donnerstag erholte sich BTC jedoch nach einem erneuten Test der psychologischen Marke von 90.000 US-Dollar.
Bricht BTC über die fallende Trendlinie aus und schließt über dem Widerstand bei 94.253 US-Dollar, könnte die Rally bis zur psychologischen Marke von 100.000 US-Dollar reichen. Der RSI im Tageschart stabilisiert sich nahe 50 und signalisiert fehlenden kurzfristigen Schwung. Gleichzeitig bleibt das Ende November entstandene bullische MACD-Kreuz intakt und stützt das positive Szenario.
Sollte BTC die Abwärtskorrektur wieder aufnehmen, liegt die erste wichtige Unterstützung bei 85.569 US-Dollar, entsprechend dem 78,6-%-Fibonacci-Retracement.