Gold korrigiert leicht vor der Veröffentlichung des US-VPI
Der Goldpreis (XAU/USD) handelt während der europäischen Sitzung am Donnerstag um 0,4 % niedriger nahe 4.320 US-Dollar, bleibt jedoch in der Nähe seines Allzeithochs von 4.381 US-Dollar. Das Edelmetall steht leicht unter Druck, da sich der US-Dollar (USD) im Vorfeld der Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten (VPI) für November stärkt, die um 13:30 Uhr GMT erwartet werden.
Zum Zeitpunkt der Erstellung liegt der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, mit 0,15 % im Plus bei rund 98,55.
Aus technischer Sicht macht ein stärkerer US-Dollar Gold für Anleger teurer und schmälert damit kurzfristig seine Attraktivität.
Die Marktteilnehmer richten ihren Blick auf die US-Inflationsdaten, da diese die Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Ausblicks der US-Notenbank (Fed) maßgeblich beeinflussen. Die Gesamtinflation dürfte sich von 3 % im Oktober auf 3,1 % im Jahresvergleich beschleunigen, während der Kern-VPI (ohne Nahrungsmittel und Energie) voraussichtlich bei 3 % verharrt.
Anhaltender Preisdruck würde die dovishen Erwartungen an die Fed dämpfen, während schwächere Daten diese verstärken könnten.
Obwohl Gold in einem Umfeld hoher Inflation typischerweise gut abschneidet, könnten nachlassende Spekulationen über Zinssenkungen der Fed auf zinslose Anlagen wie Gold drücken.
Derzeit zeigt das CME-FedWatch-Tool eine Wahrscheinlichkeit von 24,4 %, dass die Fed auf ihrer Sitzung im Januar die Zinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,25 % bis 3,50 % senkt.
Am Donnerstag handelt Gold bei etwa 4.324,56 US-Dollar und hält sich klar über dem steigenden 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA), der derzeit bei 4.230,13 US-Dollar liegt. Die zunehmende Distanz zwischen Spotpreis und EMA bestätigt die Stärke des Trends.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 68,96 und damit knapp unter der überkauften Zone, nachdem er von 72,44 zurückgegangen ist. Dies deutet auf eine starke, aber abkühlende Dynamik hin.
Solange es den Käufern gelingt, den Preis über der steigenden EMA zu halten, bleibt der Weg des geringsten Widerstands nach oben gerichtet. Mit dem Abkühlen des RSI aus dem oberen 60er-Bereich könnte es jedoch zu einer kurzen Verschnaufpause kommen. Ein Rücksetzer in Richtung der 20-Tage-EMA dürfte zunächst auf Unterstützung treffen, während nachhaltige Schlusskurse oberhalb des kurzfristigen Durchschnitts eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung begünstigen. Ein RSI nahe 70 warnt vor überdehnten Bedingungen, sodass vor einer Fortsetzung des Trends flache Rückgänge möglich sind.