Weiche Konsumnachfrage belastet das Pfund
GBP-Ausblick: Verkaufsdruck nach unerwartetem Rückgang der Einzelhandelsumsätze Das britische Pfund (GBP) geriet am Freitag zu Beginn des europäischen Handels unter leichten Verkaufsdruck, nachdem die britischen Einzelhandelsumsätze für November einen unerwarteten Rückgang zeigten. Während die Märkte mit einem Anstieg von 0,4 % gerechnet hatten, lag der tatsächliche Wert bei -0,1 %. Allerdings fiel das Minus geringer aus als im Oktober (-0,9 %), der von zuvor -1,1 % nach unten revidiert wurde.
Details zu den Einzelhandelsdaten: Anzeichen schwacher Nachfrage Nach Angaben des britischen Statistikamts (ONS) stiegen die jährlichen Einzelhandelsumsätze lediglich um 0,6 % und blieben damit unter der Prognose von 0,9 %. Der Rückgang wurde durch eine geringere Kraftstoffnachfrage sowie schwächere Umsätze in Nicht-Einzelhandelsgeschäften verursacht. Die Nachfrage nach Haushaltswaren, Bekleidung und Schuhen zeigte sich hingegen widerstandsfähig.
Die anhaltende Schwäche der Einzelhandelsdaten schürt Sorgen über den Zustand der britischen Wirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund eines nachlassenden Arbeitsmarktes und anhaltender externer Risiken.
Geldpolitik der Bank of England: Zinssenkung mit knapper Mehrheit Die Bank of England (BoE) senkte am Donnerstag den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75 %, wobei die Entscheidung mit 5 zu 4 Stimmen äußerst knapp ausfiel. Zwar sorgte die erste Marktreaktion für Unterstützung des Pfunds, doch die Erholung war nur von kurzer Dauer, da die BoE ihren schrittweisen Lockerungskurs bekräftigte und prognostizierte, dass sich die Inflation im zweiten Quartal 2026 der Marke von 2 % annähern werde.
Marktreaktion: GBP/USD gibt gegenüber dem US-Dollar nach Am Freitag wurde GBP/USD nahe 1,3370 gehandelt und stand unter Druck durch schwache britische Einzelhandelsdaten sowie einen stärkeren US-Dollar. Der Dollar-Index (DXY) stieg um 0,17 % auf 98,60, da Händler trotz der weicheren Inflationsdaten in den USA weiterhin skeptisch blieben, ob die Federal Reserve im Januar die Zinsen senken wird.
US-CPI-Daten zeigten eine Gesamt- und Kerninflation von 2,7 % bzw. 2,6 %. Obwohl die erste Marktreaktion negativ ausfiel, erholte sich der US-Dollar rasch, wobei Analysten auf mögliche Verzerrungen durch den Regierungsstillstand hinwiesen.
Laut dem CME-FedWatch-Tool stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im Januar auf 25,5 %. Gleichzeitig warten die Märkte auf die Ankündigung des Weißen Hauses zum Nachfolger von Jerome Powell. Zu den führenden Kandidaten zählen Kevin Hassett, Kevin Warsh, Christopher Waller und Michelle Bowman.
Technische Analyse: GBP/USD hält bullische Struktur GBP/USD notiert in der Nähe von 1,3377. Der 20-Tage-Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) steigt stetig an, und der Kurs hält sich darüber — ein Zeichen für die intakte bullische Marktstruktur. Ein Rücksetzer in Richtung des EMA bei 1,3320 könnte Käufer anziehen.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 59 und signalisiert ein neutral-bis-bullisches Momentum. Die aufwärtsgerichtete Neigung des EMA bestätigt höhere Tiefs, während die jüngsten Rücksetzer flach blieben. Ein Ausbruch über den Zwei-Monats-Widerstand bei 1,3455 könnte den Weg zu neuen Hochs ebnen. Ein Tagesschlusskurs unterhalb des EMA hingegen könnte eine tiefere Korrektur in Richtung des Tiefs vom 3. Dezember bei 1,3203 auslösen.
Zusammenfassung Das britische Pfund bleibt aufgrund schwacher Einzelhandelsdaten und einer vorsichtigen Geldpolitik unter Druck. Auch wenn die technische Struktur weiterhin bullisch ist, sollten Händler die Kursreaktionen an wichtigen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus genau beobachten. Darüber hinaus könnten Entwicklungen rund um die Ernennung des nächsten Fed-Vorsitzenden ein wichtiger Treiber für die zukünftige Volatilität an den Devisenmärkten sein.