WTI springt nach Abfangen eines venezolanischen Tankers durch die USA
WTI steigt über 57,65 USD aufgrund der Abfangaktion eines venezolanischen Tankers und der Erwartungen an Zinssenkungen der Fed West Texas Intermediate (WTI), die US-Referenzsorte für Rohöl, kletterte am Montag während des frühen europäischen Handels um 1,12 % auf 57,65 USD. Der Preisanstieg folgte Berichten zufolge, dass die Vereinigten Staaten einen venezolanischen Öltanker in internationalen Gewässern abgefangen haben, was neue Sorgen über mögliche Angebotsunterbrechungen auslöste. Der Präsident der Vereinigten Staaten erklärte zudem, dass militärische Maßnahmen gegen Venezuela weiterhin eine Option seien, was die geopolitischen Spannungen weiter verschärfte.
Händler warten nun auf die Veröffentlichung des Rohöllagerberichts des American Petroleum Institute (API) am Dienstag, um weitere Hinweise auf die Marktrichtung zu erhalten.
Geopolitischer Druck nimmt zu, da die USA den venezolanischen Ölhandel ins Visier nehmen Laut NBC verfolgen die Vereinigten Staaten aktiv einen dritten Öltanker in der Nähe Venezuelas im Rahmen ihrer ausgeweiteten Ölblockade gegen die Regierung von Nicolás Maduro. Beamte bestätigten, dass das Schiff unter Sanktionen steht, jedoch bislang noch nicht geentert wurde. Abfangaktionen können auch das Annähern oder Überfliegen von als problematisch eingestuften Schiffen umfassen.
„Der Markt beginnt zu erkennen, dass die Regierung eine harte Linie gegenüber dem venezolanischen Ölhandel verfolgt“, sagte June Goh, leitende Analystin für den Ölmarkt bei Sparta Commodities.
Diese Entwicklungen haben die Angebotsrisiken in der Region erhöht und stützen die WTI-Preise vor dem Hintergrund einer allgemein angespannten geopolitischen Lage.
Erwartungen an Zinssenkungen der Fed stützen die Rohstoffpreise Gleichzeitig könnten die wachsenden Erwartungen, dass die US-Notenbank Federal Reserve weitere Zinssenkungen vornehmen wird — nach Anzeichen einer nachlassenden Inflation und schwächeren Arbeitsmarktdaten — den US-Dollar belasten und damit in US-Dollar denominierte Rohstoffe wie Öl indirekt unterstützen.
Laut dem CME-FedWatch-Tool preisen die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von 21,0 % für eine Zinssenkung bei der Fed-Sitzung im Januar ein. Die Fed hat die Zinsen bereits in jeder ihrer letzten drei Sitzungen um 25 Basispunkte gesenkt.
Niedrigere Zinssätze verringern in der Regel die Opportunitätskosten des Haltens von Rohstoffen und können die Ölnachfrage erhöhen.
Technischer Ausblick: WTI hält die bullische Struktur über 57,65 USD Im Vier-Stunden-Chart bleibt WTI im positiven Bereich und wird oberhalb des 50-Perioden-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA) gehandelt. Der Relative-Stärke-Index (RSI) bewegt sich im neutral-bis-bullischen Bereich und deutet auf anhaltendes Aufwärtsmomentum hin.
Wichtiger Widerstand: 58,00 USD
Unmittelbare Unterstützung: Freitagstief bei 56,70 USD
Ein Ausbruch über 58,00 USD könnte den Weg in Richtung 59,20 USD öffnen, während ein Rückgang unter 56,70 USD eine Korrektur in Richtung der 100-Perioden-EMA bei 55,90 USD auslösen könnte.
Zusammenfassung WTI wird derzeit von zwei Hauptfaktoren gestützt: den geopolitischen Spannungen mit Venezuela und den Erwartungen an Zinssenkungen der Fed. Während die technische Struktur bullisch bleibt, sollten Händler die bevorstehenden API-Daten sowie geldpolitische Signale der Federal Reserve genau beobachten, um die kurzfristige Preisrichtung einzuschätzen.