Dollar schwächt sich vor wichtiger BIP-Veröffentlichung ab
Bestätigung des US-Wirtschaftswachstums vor der Veröffentlichung des BIP für das 3. Quartal erwartet Die vorläufige Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Vereinigten Staaten für das dritte Quartal (Q3) wird am Dienstag um 13:30 Uhr GMT veröffentlicht. Die Märkte verfolgen den Bericht aufmerksam, da Analysten erwarten, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal auf annualisierter Basis um 3,2 % gewachsen ist. Obwohl dieser Wert leicht unter dem Wachstum von 3,8 % im zweiten Quartal liegt, spiegelt er weiterhin eine hohe wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit wider – trotz anhaltender Inflationsdrucke und eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes.
Wachstum bleibt robust, doch Schwäche am Arbeitsmarkt bereitet Sorgen Nach einem Rückgang der US-Wirtschaft um 0,5 % im ersten Quartal erholte sich das Wachstum im zweiten Quartal deutlich und scheint sich auch im dritten Quartal fortgesetzt zu haben. Der erwartete Wert von 3,2 % deutet darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum selbst nicht das Hauptproblem darstellt. Vielmehr richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte zunehmend auf den nachlassenden Arbeitsmarkt und dessen Auswirkungen auf die geldpolitischen Aussichten der US-Notenbank (Fed).
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten zeigen klare Abkühlungstendenzen:
Die Arbeitslosenquote stieg im November auf 4,6 % (über der Prognose von 4,4 %)
Der Beschäftigungsaufbau im November belief sich auf 64.000 Stellen
Die Beschäftigungszahlen der Vormonate wurden nach unten revidiert, wodurch der gesamte Stellenzuwachs um 33.000 reduziert wurde
Die Daten für Oktober wurden aufgrund des Regierungsstillstands nicht veröffentlicht, was zusätzliche Unsicherheit schuf
Diese Schwäche am Arbeitsmarkt könnte den privaten Konsum im dritten Quartal belastet und das BIP-Wachstum im Vergleich zu früheren Erwartungen begrenzt haben.
BIP-Preisindex: Ein zentraler Indikator für die Fed Neben der Überschrift zum BIP wird auch der BIP-Preisindex veröffentlicht – ein breit angelegtes Maß für die Inflation bei im Inland produzierten Gütern und Dienstleistungen. Der Index lag im zweiten Quartal bei 2,1 %, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Wert von 3,8 % zu Beginn des Jahres.
Ein niedrigerer BIP-Preisindex könnte:
Auf nachlassenden Inflationsdruck hindeuten
Die Erwartungen weiterer Zinssenkungen im kommenden Jahr stärken
Zusätzlichen Abwärtsdruck auf den US-Dollar ausüben
GDPNow-Modell der Atlanta Fed signalisiert noch stärkeres Wachstum Die jüngste Schätzung des GDPNow-Modells der Federal Reserve Bank of Atlanta deutet darauf hin, dass das reale BIP-Wachstum im dritten Quartal 3,5 % erreichen könnte. Auch wenn es sich dabei nicht um eine offizielle Prognose handelt, wird das Modell als Echtzeit-Schätzung auf Basis eingehender Wirtschaftsdaten aufmerksam verfolgt.
Analysten warnen jedoch, dass:
eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes,
eine Abschwächung der Konsumausgaben,
Abwärtsrevisionen bei den Beschäftigungsdaten
letztlich zu einem niedrigeren tatsächlichen BIP-Wert führen könnten.
Mögliche Auswirkungen des BIP-Berichts auf den US-Dollar-Index (DXY) Die Veröffentlichung der BIP-Daten erfolgt in einer Phase, in der der US-Dollar-Index (DXY) einen Abwärtstrend zeigt und derzeit nahe 98,30 notiert – nur knapp über dem Dezember-Tief von 97,87.
Laut Marktanalysten gilt:
Ein schwächer als erwarteter BIP-Wert könnte den Verkaufsdruck verstärken und den DXY in Richtung 97,46 oder sogar 97,00 drücken
Ein stärker als erwarteter Wert könnte eine kurzfristige technische Gegenbewegung auslösen, dürfte jedoch den übergeordneten Abwärtstrend kaum umkehren
Technischer Ausblick für den DXY:
Der 100-Tage-Simple-Moving-Average (SMA100) bei etwa 98,60 fungiert als starker Widerstand
Der 20-Tage-SMA fällt weiter und bestätigt den anhaltenden Verkaufsdruck
Technische Indikatoren bleiben im negativen Bereich und bestätigen niedrigere Tiefs
Wichtige Widerstandsniveaus:
98,42 (Freitagshoch)
98,60 (SMA100)
99,00 (nächste Hürde bei einem Durchbruch über den SMA100)
Fazit Die US-Wirtschaft steht kurz vor der Veröffentlichung eines mit Spannung erwarteten BIP-Berichts für das dritte Quartal, der die kurzfristige Richtung des US-Dollars beeinflussen und die Erwartungen an die künftige Geldpolitik der Fed prägen könnte. Obwohl Prognosemodelle ein Wachstum von über 3 % signalisieren, könnte die Schwäche des Arbeitsmarktes dieses Bild infrage stellen.
Aufgrund geringerer Handelsvolumina während der Winterferien könnten Marktreaktionen überproportional und volatil ausfallen. Händler beobachten aufmerksam, ob die US-Wirtschaft ihre Widerstandsfähigkeit bewahren kann oder ob die jüngsten Daten Anzeichen einer Abschwächung zeigen.