Euro stabilisiert sich mit wachsender geldpolitischer Divergenz
EUR/USD hält sich nahe 1,1800 bei politischer Divergenz und geringer Liquidität Das Währungspaar EUR/USD notiert am Mittwoch bei rund 1,1800 und liegt damit 0,10 % im Plus. Nach den jüngsten Gewinnen zeigt sich der Kurs stabil auf dem höchsten Niveau seit Ende September. Mit Blick auf die Weihnachtsfeiertage gehen die Handelsvolumina zurück, was den Markt in einen vorsichtigen Abwartemodus versetzt.
US-Dollar trotz starker BIP-Daten unter Druck Trotz robuster US-BIP-Daten bleibt der US-Dollar unter Druck. Laut dem Bureau of Economic Analysis wuchs die US-Wirtschaft im dritten Quartal mit einer annualisierten Rate von 4,3 %, über den 3,8 % des zweiten Quartals und über den Markterwartungen.
Das Wachstum wurde jedoch hauptsächlich durch Unternehmensinvestitionen in neue Technologien wie künstliche Intelligenz getragen, während Arbeitsmarkt und Konsumnachfrage relativ schwach blieben. Entsprechend war die Unterstützung für den Dollar nur von kurzer Dauer.
Aussagen des US-Präsidenten schüren Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed Jüngste Kommentare des US-Präsidenten erhöhten den Druck auf den Dollar. Die Kritik an der Geldpolitik der Fed und Forderungen nach Zinssenkungen haben erneut Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank geweckt.
Der US-Dollar-Index (DXY) handelt derzeit nahe einem Mehrwochentief.
Zinserwartungen von Fed und EZB gehen auseinander Laut dem CME FedWatch-Tool rechnen Händler mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mehrerer Zinssenkungen der Fed im Jahr 2026 — eine deutlich lockerere Einschätzung als die offiziellen Projektionen der Notenbank.
In Europa beließ die EZB ihre drei Leitzinsen zuletzt unverändert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte die stabile Position der Zentralbank und dass alle Optionen offen bleiben. Die Märkte preisen derzeit nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine EZB-Zinssenkung Anfang 2026 ein, was den Euro stützt.
Fazit: Konsolidierung um 1,1800 zum Jahresende Insgesamt begünstigen das Jahresendumfeld, Erwartungen einer lockereren US-Geldpolitik und die vorsichtige Haltung der EZB eine Stabilisierung von EUR/USD nahe 1,1800.