Hoffnungen auf Verhandlungen über Zölle
Stand 8. April 2025: Die Wall Street navigiert durch erhebliche Volatilität, die durch zunehmende Handelskonflikte und jüngste Marktschwankungen beeinflusst wird.
Markterholung durch Hoffnungen auf Zollverhandlungen
Nach einer Phase erheblicher Verluste zeigen die US-Aktienfutures Anzeichen einer Erholung. Anleger sind vorsichtig optimistisch in Bezug auf mögliche Verhandlungen zur Abschwächung der neu eingeführten Zölle. Große Technologiewerte wie Tesla, Amazon, Meta und Nvidia verzeichneten im vorbörslichen Handel jeweils Kursgewinne von fast 2 %. Trotz der harten Haltung Chinas gegenüber dem Druck der US-Zölle sind die Futures auf den Dow Jones Industrial Average, den S&P 500 und den Nasdaq Composite zwischen 0,9 % und 1,7 % gestiegen. Dieser Anstieg erfolgt, nachdem der Nasdaq in einen Bärenmarkt eingetreten war und der S&P 500 ein 11-Monats-Tief erreicht hatte. Die anhaltenden Zollstreitigkeiten könnten die Inflation weiter anheizen und das globale Wirtschaftswachstum verlangsamen, was die Erwartungen an mehrere Zinssenkungen durch die US-Notenbank bis Dezember verstärkt hat. Die Renditen von US-Staatsanleihen sind leicht gesunken, was den Aktienmärkten etwas Luft verschafft hat, während der Volatilitätsindex CBOE von seinen jüngsten Höchstständen zurückgegangen ist. Bemerkenswerte Kursbewegungen umfassen einen Anstieg von Broadcom um 3,3 % nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs im Wert von 10 Milliarden Dollar, einen Anstieg von Marvell Technology um 2,9 % nach dem Verkauf des Automotive-Ethernet-Geschäfts sowie einen Anstieg von UnitedHealth Group um 5,8 % infolge einer Erhöhung der Medicare-Vergütungssätze.
Analystenprognosen für den S&P 500
Trotz jüngster Abwärtskorrekturen durch große Banken deuten die Jahresendziele der Wall Street für den S&P 500 weiterhin auf ein mögliches Kurswachstum von bis zu 26 % gegenüber dem aktuellen Niveau hin. Das Medianziel liegt bei 6.400 Punkten, verglichen mit dem Schlusskurs vom Montag bei 5.062,25 Punkten – ein Rückgang von 15 % gegenüber dem Hoch Mitte Februar, ausgelöst durch die Marktvolatilität infolge neuer Zölle. Während Unternehmen wie Oppenheimer und die Bank of America ihre Prognosen gesenkt haben, hält die Deutsche Bank mit 7.000 Punkten die höchste Prognose aufrecht. Analysten betonen, dass diese Ziele eher als Orientierungshilfen denn als präzise Vorhersagen dienen und flexibel auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren können.
Anlegerstimmung angesichts von Zollbedenken
Die jüngsten Zollerklärungen haben die Angst vor einer möglichen Rezession verstärkt. Die Marktvolatilität wurde durch Gerüchte und Fehlinterpretationen über mögliche Pausen bei der Umsetzung der Zölle zusätzlich verschärft, was zu starken Marktschwankungen geführt hat. Händler ziehen Parallelen zu früheren Finanzkrisen und äußern Bedenken, dass der aggressive und intransparente Umgang mit Handelspolitik zu einer Rezession führen könnte. Während einige auf eine strategische Lösung hoffen, unterstreicht die vorherrschende Stimmung die Notwendigkeit von Klarheit und Stabilität in den Handelsverhandlungen, um das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar erste Anzeichen einer Markterholung gibt, die durch Hoffnungen auf Zollverhandlungen gestützt werden, jedoch bestehen weiterhin grundlegende Bedenken hinsichtlich der Handelsspannungen und ihrer potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die Entwicklung an der Wall Street weiterhin beeinflussen.