Inflationssignale in der Eurozone
🇩🇪 Deutschland CPI-Vorschau: Die jährliche Kerninflation wird im August voraussichtlich auf 2,1 % steigen
Das Statistische Bundesamt Deutschland (Destatis) wird am Freitag um 12:00 GMT vorläufige Inflationsdaten für August veröffentlichen. Die Markterwartungen deuten auf einen leichten Anstieg des Verbraucherpreisindex (CPI) im Jahresvergleich hin, von 2,0 % im Juli auf 2,1 % im August.
📈 Die deutschen Inflationszahlen werden genau beobachtet, da sie ein führender Indikator für Trends in der gesamten Eurozone sind und eine entscheidende Rolle bei der Einschätzung der geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) spielen. Das Inflationsziel der EZB bleibt bei 2,0 %.
Erwartungen für den August-CPI-Bericht:
Jährlicher CPI (YoY): Anstieg auf 2,1 % erwartet (Juli: 2,0 %)
Monatlicher CPI: Kein Wachstum prognostiziert (Juli: +0,3 %)
Jährlicher HICP (YoY): 2,0 % erwartet (Juli: 1,8 %)
Monatlicher Kern-HICP: Stagnation erwartet (Juli: +0,4 %)
Analysten von TD Securities merken an:
„Der Juli-Wert überraschte nach unten mit 1,845 % aufgrund eines Rundungseffekts. Wir erwarten, dass die Inflation im August wieder in Richtung Ziel steigt, da die Energiedeflation aufgrund von Basiseffekten und steigenden Gas- und Strompreisen nachlässt.“
Sie fügten hinzu:
„Auch der Dienstleistungssektor sollte die Juli-Schwäche umkehren. Dies sollte die Befürchtungen über ein dauerhaftes Untertreffen der Inflation in der größten Volkswirtschaft der Eurozone lindern.“
📍 Regionale Indikatoren Nordrhein-Westfalen (NRW), das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands, veröffentlicht in der Regel seine Inflationsdaten vor den nationalen Zahlen. Zwar geben die NRW-Zahlen oft Hinweise auf breitere Trends, sie sind jedoch nicht immer zuverlässig als Indikatoren für die Zukunft.
Spanien wird ebenfalls am Freitag nationale Inflationsdaten veröffentlichen, die zusätzliche Hinweise auf die Entwicklung der HICP-Inflation in der gesamten Eurozone liefern.
EUR/USD-Ausblick: Auswirkungen der Inflation Auf der Pressekonferenz der EZB im Juli erklärte Präsidentin Christine Lagarde:
„Die Risiken für das Wirtschaftswachstum bleiben nach unten gerichtet“ und „die Aussichten für die Inflation im Euroraum sind unsicherer als gewöhnlich.“
Beim Jackson-Hole-Symposium letzte Woche bemerkte Lagarde:
„Der europäische Arbeitsmarkt hat sich trotz hoher Inflation und drastischer Zinserhöhungen in den letzten Jahren deutlich besser entwickelt als erwartet.“
Da erwartet wird, dass die EZB die Zinssenkungen im September pausiert, werden die bevorstehenden Inflationsberichte aus Deutschland und der Eurozone entscheidend dafür sein, ob die Lockerung später in diesem Jahr wieder aufgenommen wird.
Höhere als erwartete Inflation: Könnte eine längere Pause bei der EZB-Lockerung stützen und EUR/USD auf 1,1700 treiben
Schwächere als erwartete Inflation: Könnte die „Tauben“-Erwartungen verstärken und EUR/USD auf 1,1500 drücken