Pfund sinkt aufgrund fiskalischer Sorgen
Pfund Sterling stürzt ab, da steigende britische Staatsanleihen Bedenken auslösen
Das Pfund Sterling fällt unter 1,3400 gegenüber dem US-Dollar und startet die Woche schwach. Anleger warten auf die US-ISM Manufacturing PMI-Daten, die voraussichtlich erneut gesunken sind. Die Bank of England (BoE) wird die Zinsen bei der geldpolitischen Sitzung in diesem Monat wahrscheinlich nicht senken.
In einer Woche mit leichtem UK-Wirtschaftskalender schwächelt das Pfund gegenüber den wichtigsten Währungen. Die Renditen britischer Langzeitanleihen steigen und sorgen für fiskalische Bedenken. Die Rendite 30-jähriger britischer Staatsanleihen steigt auf 5,68%, den höchsten Stand seit 1998.
BBC News berichtet, dass Premierminister Keir Starmer eine Kabinettsumbildung angekündigt hat und dies als Übergang zur „zweiten Phase“ seiner Regierung bezeichnete.
Kurzfristig wird der wichtigste Auslöser für das Pfund die Markterwartung sein, ob die BoE die Zinsen in diesem Monat senken wird.
Letzte Woche erklärte Catherine Mann, Mitglied des BoE Monetary Policy Committee (MPC), dass die Zinsen restriktiv bleiben sollten, bis wirtschaftliche Abwärtsrisiken sichtbar werden. Mann sprach sich gegen eine Lockerung der Geldpolitik aus, da die Inflation in Großbritannien anhaltend ist.
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuale Veränderung des Britischen Pfunds (GBP) gegenüber wichtigen Währungen. Das Pfund war gegenüber dem US-Dollar am schwächsten.
Die Heatmap zeigt die prozentualen Veränderungen der Hauptwährungen untereinander. Die Basiswährung wird aus der linken Spalte gewählt, die Kurswährung aus der oberen Reihe.
Am Dienstag fällt das Pfund im europäischen Handel auf etwa 1,3380 gegenüber dem US-Dollar. Das GBP/USD-Paar sinkt, da der US-Dollar nach einem langen Wochenende aufgrund des Labor Day stark an Wert gewinnt. Anleger warten auf die ISM- und S&P Global Manufacturing PMI-Daten für August.
Der US-Dollar-Index (DXY) steigt auf etwa 98,45. Der DXY erholt sich stark nach einem neuen Monatstief bei etwa 97,50 am Montag.
Ökonomen erwarten einen moderaten Rückgang des US-ISM Manufacturing PMI. Der PMI liegt bei 49,0 (vorher 48,0). Werte unter 50,0 gelten als Rückgang der Geschäftstätigkeit.
Investoren werden auch andere PMI-Indizes wie „Prices Paid“ und „Employment“ beobachten, um die Auswirkungen der US-Zölle auf Inflation und Arbeitsmarkt zu beurteilen.
In Zukunft werden US-Arbeitsmarktdaten wie JOLTS Job Openings für Juli, ADP Employment Change und Nonfarm Payrolls (NFP) für August das GBP/USD-Paar beeinflussen.
Nach der Veröffentlichung des Juli-NFP-Berichts stiegen die Markterwartungen auf Zinssenkungen der Fed im September, da der Bericht einen starken Rückgang der Arbeitsplätze im Mai und Juni zeigte.
Am Dienstag fällt das Pfund unter 1,3400 gegenüber dem US-Dollar. Der kurzfristige Trend von GBP/USD wird bärisch, da der Kurs unter den 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) bei etwa 1,3468 fällt.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) oszilliert zwischen 40,00–60,00, was auf eine starke Volatilitätskontraktion hinweist.
Unten wird das Tief vom 11. August bei 1,3400 als wichtiger Unterstützungsbereich dienen. Oben bildet das Hoch vom 1. Juli bei etwa 1,3790 den Widerstand.