Sterling legt zu, während der US-Dollar schwächelt
Das Britische Pfund (GBP) hielt sich am Montag während der europäischen Sitzung stabil nahe der Marke von 1,3500 gegenüber dem US-Dollar (USD). Unterstützung erhielt das Währungspaar GBP/USD durch den breiten Verkaufsdruck auf den Greenback, da Händler zunehmend davon ausgehen, dass die US-Notenbank (Fed) auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Zinsen um 50 Basispunkte senken könnte – mehr als die üblichen 25 Basispunkte.
Der US-Dollar-Index (DXY) bewegte sich dabei vorsichtig unter der Marke von 98,00. Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei rund 10 %, während die Mehrheit mit einer Reduzierung um 25 Basispunkte rechnet. Noch vor einer Woche schätzte der Markt die Chance, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt, auf fast 15 %.
Die dovishen Erwartungen verstärkten sich nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht (NFP) für August: Die US-Wirtschaft schuf lediglich 22.000 neue Stellen – das geringste Plus seit Januar 2021. Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 4,2 % auf 4,3 %.
Das Pfund schnitt zu Wochenbeginn gegenüber den meisten wichtigen Währungen schwächer ab – mit Ausnahme des US-Dollars. Belastend wirkten die Aussagen von BoE-Gouverneur Andrew Bailey, der auf Risiken für den Arbeitsmarkt hinwies und betonte, dass die geldpolitischen Restriktionen weiter gelockert werden müssten. Zwar sei das Tempo möglicher Zinssenkungen unsicher, doch der Trend zeige klar nach unten.
Die Inflation im Vereinigten Königreich zog im Juli auf 3,8 % im Jahresvergleich an – den höchsten Wert seit Januar 2024. Zugleich überraschten die Einzelhandelsumsätze positiv und stiegen um 0,6 % gegenüber den Erwartungen von 0,2 %. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Rede von BoE-Vizegouverneurin Sarah Breeden am Dienstag, die im August für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gestimmt hatte.
In den USA steht am Donnerstag die Veröffentlichung der Verbraucherpreise (CPI) für August im Fokus. Diese Daten könnten Hinweise darauf liefern, ob die derzeitigen US-Handelszölle den Preisdruck zusätzlich erhöhen.
Technische Analyse: GBP/USD nahe 20-Tage-EMA
Das Pfund stieg am Montag auf rund 1,3515 gegenüber dem US-Dollar, blieb jedoch innerhalb der Handelsspanne vom Freitag. Der kurzfristige Trend bleibt seitwärts; das Paar notiert in der Nähe des 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA) bei 1,3475.
Der 14-Tage Relative-Stärke-Index (RSI) schwankt zwischen 40 und 60 und signalisiert damit eine neutrale Tendenz. Unterstützung bietet das Tief vom 1. August bei 1,3140, während der nächste wichtige Widerstand das Hoch vom 14. August nahe 1,3600 darstellt.