EUR/USD vor Korrektur
EUR/USD fällt von den Höchstständen, da die Märkte vor der Fed vorsichtig werden.
Der Euro sank von den Vierjahreshochs über 1,1875 auf den mittleren Bereich der 1,1800er. Der Markt rechnet mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte und ein oder zwei weiteren Senkungen bis Jahresende. In Europa hatten kühlere Inflationsdaten keinen Einfluss auf den Euro.
Am Mittwoch korrigierte EUR/USD von 1,1879, bleibt aber mit 1,1830 über den bisherigen langfristigen Höchstständen, da Anleger auf die Entscheidung der Fed warten. Die Parität ist seit den Tiefs am vergangenen Freitag fast 2 % gestiegen, da ein Viertelpunkt-Schnitt um 18:00 GMT und ein oder zwei weitere Senkungen bis Jahresende erwartet werden.
Schwache US-Arbeitsmarktdaten der letzten Wochen und moderate Inflationsdruck haben Wetten auf geldpolitische Lockerungen gestärkt. Die Entscheidung liegt nun bei der Fed: eine Senkung gilt als so gut wie sicher, doch die „dovishe“ Ausrichtung könnte überbewertet sein. Fed-Chef Jerome Powell wird wahrscheinlich keine feste Zinspfad-Verpflichtung eingehen, was den Risikoappetit belasten könnte.
US-Daten vom Dienstag zeigten, dass die Einzelhandelsumsätze im August um 0,6 % m/m und 5 % j/j gestiegen sind – besser als erwartet. Schwacher Arbeitsmarkt, Verschlechterung der Wirtschaftsaussichten und steigende Preise durch höhere Handelszölle belasten jedoch die Konsumausgaben.
In Europa verlangsamte sich der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HICP) im August auf 0,1 % m/m und 2 % j/j, unter den Erwartungen von 0,2 % bzw. 2,1 %. Die Kerninflation blieb bei 0,3 % m/m und 2,3 % j/j unverändert.
Euro-Kurs heute (Die Tabelle bleibt unverändert.)
Marktüberblick: Der US-Dollar wurde in den letzten Tagen unter Druck gesetzt, da Investoren auf eine dovishe Fed setzen. Wenn die Fed die Entscheidungen datenabhängig lässt, könnten die Märkte enttäuscht werden.
Im Fed-Gouverneursrat ist seit Dienstag der ehemalige Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Stephen Miran, Mitglied. Gouverneurin Lisa Cook wird ebenfalls teilnehmen, nachdem ein Berufungsgericht den Versuch des US-Präsidenten, sie zu entfernen, abgelehnt hat.
Makro: Der deutsche ZEW-Index stieg im September auf 37,3 von 34,7 im August (Erwartung 27,3). Der Current-Situation-Index fiel auf -76,4. Der ZEW-Index für die Eurozone stieg unerwartet auf 26,1. Die Industrieproduktion stieg im Juli um 0,3 % m/m und 1,8 % j/j.
Technische Analyse: EUR/USD reif für Korrektur EUR/USD stieg vier Tage in Folge, durchbrach das obere Ende des Aufwärtskanals und RSI (4H) zeigt überkaufte Bedingungen.
Vor der Fed-Entscheidung ist wenig Bewegung zu erwarten, doch die Bedingungen für eine Korrektur sind gegeben, insbesondere falls Powell die Erwartungen auf eine starke Lockerung dämpft.
Unterstützung: 1,1830 (Hoch 1. Juli), 1,1790 (Tief 9. Sept.), 1,1755 (intraday)
Widerstand: 1,1878 (Dienstagshoch), 1,1885 (161,8 % Fibonacci), 1,2000 (psychologische Marke)