Gold Wartet auf Bestätigung
Gold (XAU/USD) hält am Freitag in der ersten Hälfte der europäischen Sitzung moderate Tagesgewinne, zeigt jedoch keine starke Anschlussnachfrage. Geopolitische Spannungen durch den eskalierenden Russland-Ukraine-Krieg und die Konflikte im Nahen Osten stützen die Nachfrage nach dem sicheren Hafen. Gleichzeitig begrenzt der nach der Fed-Sitzung erstarkte US-Dollar den Aufwärtsspielraum.
Die „falkenhaften“ Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch halfen dem Dollar, sich den dritten Tag in Folge von seinem Tief seit Februar zu erholen. Dies schreckt Händler von aggressiven Long-Positionen in Gold ab. Erst nachhaltige Käufe könnten bestätigen, dass die Korrektur vom Rekordhoch über 3.700 $ abgeschlossen ist.
Geopolitik: Der US-Präsident warf Russland Täuschung vor und forderte, Ölimporte zu stoppen. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte an, den Ausstieg aus russischen Energieträgern zu beschleunigen. Israels Armee griff Stellungen der Hisbollah im Südlibanon an. Diese Entwicklungen halten geopolitische Risiken hoch.
Fed-Politik: Am Mittwoch senkte die Fed erstmals seit Dezember 2024 die Zinsen und stellte weitere Schritte bis Jahresende in Aussicht. Powell betonte jedoch anhaltende Inflationsrisiken.
US-Daten: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen deutlich auf 231.000. Der Philadelphia Fed Index sprang im September auf 23,2 – den höchsten Stand seit Januar.
Diese Faktoren stärkten die Dollar-Erholung vom 3,5-Jahres-Tief und begrenzen spekulative Käufe in Gold.
Erstmals seit dem 22. August fiel Gold unter den 200-Stunden-SMA, was kurzfristig Bären begünstigt.
Rückgang stoppte nahe der Ausbruchszone bei 3.628 $.
Widerstände: 3.673–3.675, dann 3.700 $. Über 3.707 $ (Rekordhoch) frisches Kaufsignal.
Unterstützungen: 3.628–3.626, darunter 3.600 $. Ein Bruch öffnet den Weg zu 3.563–3.562 und 3.511–3.510.
Goldpreise bleiben durch geopolitische Risiken gestützt, doch der starke US-Dollar bremst den Aufwärtstrend. Händler warten auf Bestätigung durch nachhaltige Käufe über Schlüsselwiderständen, bevor sie auf eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends setzen.