Schwäche im verarbeitenden Gewerbe bleibt
Eurozone HCOB Composite PMI steigt im September leicht auf 51,2
Die wirtschaftliche Aktivität im privaten Sektor der Eurozone expandierte Anfang September moderat. Der vorläufige HCOB Composite PMI stieg leicht von 51,0 im August auf 51,2.
Sektordetails: Schwaches verarbeitendes Gewerbe, stärkere Dienstleistungen
Manufacturing PMI fiel von 50,7 auf 49,5, was auf eine Kontraktion im Sektor hinweist.
Services PMI stieg von 50,5 auf 51,4 und zeigt ein moderates Wachstum.
Dr. Cyrus de la Rubia, Chefökonom bei HCOB, kommentierte: „Die Kosteninflation im Dienstleistungssektor, die die EZB genau beobachtet, hat sich leicht abgeschwächt, bleibt aber vor dem fragilen wirtschaftlichen Hintergrund ungewöhnlich hoch. Verkaufspreise haben sich deutlicher abgekühlt, was die EZB dazu veranlassen könnte, eine Zinssenkung vor Jahresende erneut in Betracht zu ziehen.“
Marktreaktion Nach den gemischten PMI-Daten geriet das EUR/USD-Paar unter leichten Abwärtsdruck und fiel tagsüber um 0,12 % auf 1,1788. Auf der heutigen Währungskarte war der Euro gegenüber dem britischen Pfund am schwächsten.
Deutschland-PMI Die vorläufigen PMI-Daten Deutschlands zeigten ebenfalls ein gemischtes Bild:
Manufacturing PMI sank im September auf 48,5 (erwartet 50), Vier-Monats-Tief.
Services PMI stieg auf 52,5 (erwartet 49,5), Acht-Monats-Hoch.
Composite Output Index stieg auf 52,4, Höchstwert in 16 Monaten.
Ausblick Der leichte Anstieg des Composite PMI der Eurozone, die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und anhaltender Kostendruck im Dienstleistungssektor bringen die EZB in eine heikle Lage. Sinkende Verkaufspreise könnten Raum für Zinssenkungen schaffen, hohe Inputkosten bleiben jedoch eine Herausforderung.
EUR/USD technische Sicht
Wichtiger psychologischer Wert: 1,1800
Sofortige Unterstützung: 1,1776 (9-Tage EMA). Ein Unterschreiten könnte den 50-Tage EMA bei 1,1677 freilegen.
Widerstand: 1,1918, Höchststand seit Juni 2021
14-Tage RSI bleibt über 50 und unterstützt die kurzfristige bullische Tendenz
Kontext in den USA In den USA bleiben die Märkte vorsichtig vor der Veröffentlichung der S&P Global PMI-Daten und der geplanten Rede von Fed-Chef Jerome Powell. Die Fed hat kürzlich die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt und zwei weitere Kürzungen in diesem Jahr signalisiert.
Zudem hat der Oberste Gerichtshof der USA Anhörungen zur Rechtmäßigkeit der weitreichenden vom Präsidenten verhängten Zölle angesetzt. Ein untergeordnetes Gericht hatte zuvor entschieden, dass der Präsident beim Erlass der meisten Zölle seine Befugnisse überschritten hatte. Die Zölle bleiben während des Berufungsverfahrens in Kraft und halten die Anleger in Alarmbereitschaft.