Stärke des Dollars setzt den Euro unter Druck
US-Aufträge für langlebige Güter und ihre möglichen Auswirkungen auf EUR/USD
Die Veröffentlichung der US-Daten zu den Aufträgen für langlebige Güter im August ist für heute um 12:30 GMT geplant. Prognosen deuten darauf hin, dass der Index den dritten Monat in Folge sinken wird – allerdings in einem langsameren Tempo als im Juli. Erwartet wird ein Rückgang der Neuaufträge um lediglich 0,5 %, nach einem starken Minus von 2,8 % im Juli.
Dieser Indikator misst die Anzahl neuer Bestellungen für Güter mit einer Lebensdauer von mehr als drei Jahren, darunter Autos, Industrieanlagen, große Haushaltsgeräte und Flugzeuge.
Steigende Kosten für diese Güter signalisieren in der Regel Inflationsdruck, was die US-Notenbank (Fed) zu einer restriktiveren Zinspolitik veranlassen könnte.
Sinkende Bestellungen oder niedrigere Kosten hingegen deuten auf nachlassenden Preisdruck hin und ermöglichen der Fed eine lockerere Geldpolitik.
Das Währungspaar EUR/USD handelt am Donnerstag während der europäischen Sitzung vorsichtig um die Marke von 1,1750. Nach einer zweitägigen Erholung in Richtung 1,1820 hat das Paar seine Abwärtsdynamik wieder aufgenommen. Der US-Dollar bleibt stark, insbesondere nach der jüngsten Fed-Mitteilung, die auf Vorsicht bei weiteren Zinssenkungen hinwies.
EUR/USD handelt nahe dem 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) bei 1,1744 und signalisiert kurzfristige Unsicherheit.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) schwankt zwischen 40 und 60 und deutet auf einen Seitwärtstrend hin.
Auf der Oberseite könnte ein Ausbruch über 1,1920 den Weg zur psychologisch wichtigen Marke von 1,2000 ebnen.
Auf der Unterseite könnte ein Fall unter 1,1700 das Septembertief bei 1,1600 ins Spiel bringen.
Heute richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf die Veröffentlichung der US-Daten zu den langlebigen Gütern. Jede Abweichung von den Erwartungen könnte deutliche Bewegungen beim US-Dollar und damit beim EUR/USD auslösen. Ein moderater Rückgang der Bestellungen dürfte den Dollar kaum belasten, ein stärker als erwarteter Rückgang könnte ihn jedoch schwächen und den Euro stützen. Umgekehrt würden bessere Daten den Dollar stärken und zusätzlichen Druck auf den Euro ausüben.