Handelsspannungen belasten den Greenback
Der US-Dollar-Index fällt unter 99,00 aufgrund steigender Erwartungen weiterer Zinssenkungen der Fed Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des US-Dollars (USD) gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, setzte seine Verluste den zweiten Handelstag in Folge fort und notierte am Mittwoch während der europäischen Handelszeiten bei rund 98,80.
Erwartungen weiterer Zinssenkungen belasten den Dollar Der Greenback geriet unter Druck, da die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) im Jahr 2025 zunahm. Laut dem CME FedWatch Tool preisen die Märkte derzeit eine Wahrscheinlichkeit von fast 96 % für eine Zinssenkung im Oktober und 95 % für eine weitere im Dezember ein.
Die dovishe Haltung hinsichtlich des geldpolitischen Ausblicks der Fed erhöhte den Abwärtsdruck auf den USD zusätzlich. Fed-Vorsitzender Jerome Powell erklärte, dass die Zentralbank auf Kurs sei, noch in diesem Monat eine weitere Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt vorzunehmen, selbst wenn ein Regierungsstillstand die wirtschaftliche Datenerhebung erheblich einschränke. Powell betonte zudem das geringe Beschäftigungswachstum und deutete an, dass sich dieser Trend weiter abschwächen könnte.
Unterdessen hob Susan Collins, Präsidentin der Federal Reserve Bank of Boston, hervor, dass die Geldpolitik keinem festen Kurs folge; in einigen Szenarien könnten die Zinssätze stabil bleiben, und selbst bei weiteren Lockerungen würde die Politik restriktiv bleiben.
Handelsspannungen verstärken den Druck Der US-Dollar stand außerdem unter Druck, da Händler angesichts neuerlicher Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, vorsichtig agierten. Der US-Präsident kritisierte am Mittwoch Chinas jüngste protektionistische Handelspolitik und drohte mit zusätzlichen gezielten Handelsbeschränkungen, falls China neue Exportkontrollen für seltene Erden und erhöhte Hafenabgaben für ausländische Containerschiffe in chinesischen Häfen einführe.
Die Vereinigten Staaten und China beschlossen, zusätzliche Hafenabgaben für Reedereien zu erheben, die Güter von Spielwaren bis hin zu Rohöl transportieren. Die USA sollen die Abgaben ab Dienstag einziehen. China begann ebenfalls, Sondersteuern auf Schiffe zu erheben, die im Besitz oder unter der Flagge der USA stehen, während chinesisch gebaute Schiffe von den Abgaben befreit wurden.
Zusammenfassung Die Kombination aus dovishen Fed-Erwartungen, schwachen inländischen Wirtschaftsdaten und zunehmenden Handelsspannungen mit China hat den US-Dollar-Index unter die wichtige Marke von 99,00 gedrückt. Da die Märkte bereits zwei weitere Zinssenkungen bis zum Jahresende eingepreist haben, dürfte der Abwärtsdruck auf den Dollar anhalten – was Investoren möglicherweise dazu veranlasst, sich sicheren Häfen wie Gold und dem japanischen Yen zuzuwenden.