Zinssenkungserwartungen Belasten den Dollar
Der US-Dollar (USD) hat sich leicht von seinen jüngsten Höchstständen zurückgezogen, wobei der Dollar-Index (DXY) zuletzt bei 98,82 notiert wurde. Laut den Analysten Frances Cheung und Christopher Wong von der OCBC Bank richtet sich die volle Aufmerksamkeit der Märkte auf die bevorstehende Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC), bei der die Erwartungen auf eine weitere geldpolitische Lockerung weiterhin hoch sind.
1. Schwächere Inflationsdaten: Ein niedrigerer Verbraucherpreisindex (CPI) hat die Erwartungen gestützt, dass die US-Notenbank ihren Lockerungszyklus fortsetzen wird.
2. Unternehmensentlassungen: Nachrichten über Stellenabbau in großen US-Unternehmen haben die Sorgen über ein nachlassendes Wachstum und die Fragilität des Arbeitsmarktes verstärkt.
3. Hoffnungen auf Fortschritte in der Handelsdiplomatie: Optimismus über mögliche Fortschritte in den Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China hat die Risikostimmung verbessert, den chinesischen Yuan (RMB) gestärkt und den Dollar belastet.
Die FOMC-Sitzung, die für 2:00 Uhr (SGT) angesetzt ist, gilt als das wichtigste Ereignis für die Märkte. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ist bereits vollständig eingepreist. Analysten von OCBC erwarten eine weitere Senkung im Dezember sowie eine zusätzliche Reduktion im Jahr 2026.
Über die Geldpolitik hinaus bleiben auch geopolitische Entwicklungen im Fokus. Ein Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Korea später in dieser Woche steht ebenfalls auf der Agenda – die Märkte beobachten aufmerksam mögliche Fortschritte in den Handelsgesprächen.
Momentum: Das tägliche Momentum wird als neutral beschrieben, obwohl der Relative-Stärke-Index (RSI) leicht gestiegen ist, was auf eine vorsichtige, neutrale Haltung hinweist.
Unterstützungsniveaus:
98,40 (38,2 % Fibonacci-Retracement)
98,00 (50- und 100-Tage-Durchschnitt)
97,60 (23,6 % Fibonacci-Retracement)
Widerstandsniveaus:
99,10 (50 % Fibonacci-Retracement vom Mai-Hoch bis zum September-Tief)
99,80 (61,8 % Fibonacci-Retracement)
100,80 (200-Tage-Durchschnitt)
Die Kombination aus schwächerer Inflation, Unternehmensentlassungen und verbesserter Risikostimmung hat den US-Dollar kurzfristig anfälliger für weitere Rückgänge gemacht. Allerdings bleiben starke technische Unterstützungszonen bestehen, die das Ausmaß einer möglichen Korrektur begrenzen könnten.
Auf der anderen Seite könnte ein deutlicher Ausbruch über die Widerstandsniveaus von 99,10 und 99,80 den Aufwärtsschwung wiederbeleben und den DXY möglicherweise zurück in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 100,80 treiben.
Der Dollar-Index (DXY) geht mit einer fragilen Stimmung in die FOMC-Sitzung, während sich die Märkte auf eine weitere Zinssenkung vorbereiten und geopolitische Entwicklungen genau beobachten. Obwohl der Lockerungszyklus der Federal Reserve größtenteils eingepreist ist, werden der Ton der begleitenden Erklärung und das Ergebnis des Treffens zwischen dem US-Präsidenten und Präsident Xi entscheidend für den weiteren Kurs des Dollars bis zum Jahresende sein.